FRIEDRICHSHAFEN — Der VfB Fried­richs­ha­fen hat sein erstes Spiel in der Zwischen­run­de der 1. Volley­ball Bundes­li­ga gewon­nen. Im Duell Vierter gegen Zweiter der Normal­run­de schlu­gen die Häfler Volley­bal­ler die United Volleys Frank­furt mit 3:1 (25:20, 25:23, 19:25, 25:23). Im Duell von zwei ersatz­ge­schwäch­ten Teams stachen vor allem Neuzu­gang und Blair-Bann-Ersatz Nikola Pekovic sowie Außen­an­grei­fer Lucia­no Vicen­tin heraus. Durch den Sieg haben die Häfler nun nach zwei gespiel­ten Partien drei Punkte auf dem Konto und kommen den angestreb­ten Rängen zwei und drei und gutes Stück näher.

VfB-Cheftrai­ner Mark Lebedew musste schon vor dem Spiel gegen die United Volleys Frank­furt eine dicke Kröte schlu­cken. Mit Marcus Böhme und Daniel Muniz fielen gleich zwei Stamm­kräf­te aus der Start­for­ma­ti­on aus. Aller­dings erwisch­te es Frank­furt noch eine Ecke härter. Mit Byron Ketura­kis, Daniel Malescha und Viktor Lindberg blieben drei Säulen im Spiel der Volleys zu Hause. Und das war auch beides irgend­wie zu spüren. Es war viel Stück­werk zu Beginn – auf beiden Seiten (4:4, 8:8).

Fried­richs­ha­fen kam dann aber besser in die Gänge. Zwei Block­punk­te von Lucia­no Vicen­tin gegen Max Staples und von Simon Hirsch gegen Jochen Schöps (12:8) brach­ten den Häflern den ersten beruhi­gen­den Vorsprung. Die Frank­fur­ter Angrei­fer hatten Proble­me, die Bälle von Zuspie­ler Leon Dervi­saj zu verwer­ten, sodass vor allem Lucia­no Vicen­tin immer wieder zum Gegen­an­griff ausho­len konnte (20:16). Nach Hirschs Ass (21:16) und einem von insge­samt sechs VfB-Blocks im ersten Satz (22:16), war der Drops bis hierhin fast gelutscht. Vojin Cacic hatte die Ehre, den Durch­gang zu beenden (25:20).

Vermut­lich ging es bis dahin etwas zu einfach für den VfB, denn der Tabel­len­vier­te der Normal­run­de ließ den Zweiten zurück ins Spiel kommen. Das zwischen­zeit­li­che 11:14 war aber nur ein kurzes Inter­mez­zo. Beim 16:15 übernahm Fried­richs­ha­fen wieder die Führung, und zwar aus zwei Gründen. Einer­seits schmiss sich Neuzu­gang Nikola Pekovic in jeden Ball und feier­te die Punkte als hätte er sich schon die Meister­schaft gesichert. Anderer­seits war da Lucia­no Vicen­tin. Der Argen­ti­ni­er hatte zum Ende des Satzes satte 16 Punkte und eine Angriffs­quo­te von 70 Prozent. Wie gut er drauf war, zeigte er beim 21:17. Vicen­tin schnapp­te sich aus dem Hinter­feld den zweiten Ball und versenk­te ihn direkt beim Gegner. Dass Zuspie­ler Dejan Vincic auch beim Satzball auf ihn setzen würde, war zu erahnen (25:23).

Trotz allem steck­te Frank­furt nicht auf, auch nicht nach schnel­lem 1:4 Rückstand in Durch­gang drei. Die Männer von Main setzen nun mehr auf die Mittel­blo­cker und auf Veteran Jochen Schöps (7:8, 9:11). Die United Volleys waren nicht unbedingt besser, aber der VfB wurde schlam­pig. Aufschlä­ge gingen ins Netz, während ein Float­ser­vice von Weir direkt vor Vicen­tins Füße auf den Boden fiel (9:13). Und es zog sich so ein bisschen weiter der Fehler­teu­fel durch die Partie des Bundes­li­ga-Rekord­meis­ters. Frank­furt – immer wieder in Person von Jochen Schöps – bestraf­te das (19:25).

Frank­furt behielt das Momen­tum. 4:0 führten die Gäste nach einem Blitz­start. Fried­richs­ha­fen blieb aller­dings ruhig und holte mit zwei Block­punk­ten von Cacic und Aganits den Ausgleich (8:8). Ab diesem Zeitpunkt ging es hin und her. Erst holte Vicen­tin die Führung für sein Team (13:11), dann hatte wieder Schöps seine Momen­te (14:15). Die Schluss­pha­se hatte dann wirklich viel von einem Krimi. Fried­richs­ha­fen erarbei­te­te sich Chancen und konnte sie nicht nutzen, ehe Hirsch sich den kleinen Vorteil erblock­te (23:21). Kurze Zeit später tat es ihm Weir aber nach (23:23). Den ersten Match­ball nutzen die Häfler dann aber doch. Nach einem Missver­ständ­nis bei Frank­furt kam der Ball schluss­end­lich bei MVP Vicen­tin an – und der machte den Sack schließ­lich zu (25:23).

„Wir haben konzen­triert angefan­gen, wie wir uns das vorge­stellt haben. Und am Ende waren wir das stärke­re Team“, sagte VfB-Trainer Mark Lebedew nach dem Spiel. „Der Sieg war wichtig. Aber noch wichti­ger war für mich, dass wir nach dem dritten Satz und dem Start in den vierter gekämpft haben und zurück­ge­kom­men sind.“