PFULLENDORF — Um das ehemalige Munitionslager Mottschieß rankten sich schon immer Mythen und Gerüchte. So auch in neuerer Zeit. Den Besuch von Bürgermeister Ralph Gerster und einer Delegation aus Gemeinderat und Verwaltung nutzte Oberstleutnant Sascha Zander vom Ausbildungszentrum Spezielle Operationen, um über das reale Geschehen in ihrer Ausbildungseinrichtung in Mottschieß zu informieren.
Nein, seltsame oder geheimnisvolle Dinge gehen in Mottschieß nicht vor sich. Das war das Fazit von Bürgermeister Ralph Gerster am Ende des Besuchs in dem ehemaligen Munitionslager. Die Bundeswehr nutzt das weitläufige Gelände zur „Charakterfestigung“ für angehende Luftwaffenoffiziere. Auf einer jüngst fertiggestellten Gruppenkampfbahn und einem Hochseilgarten wird von dem angehenden Führungspersonal viel verlangt, um so aufzuzeigen, zu welchen Leistungen sie fähig sind. Auf der Gruppenkampfbahn gilt es gemeinsam Hindernisse und Aufgaben zu bewältigen, zu der der Einzelne nicht in der Lage ist. Teambildung lautet hier das Schlagwort.
Um den Einzelnen geht es hingegen im Hochseilgarten. Hoch oben in den Baumwipfeln müssen die zukünftigen Offiziere ihre Ängste überwinden. Hinzu kommt noch die sogenannte Überlebensausbildung, die ebenfalls im Lager Nord bezeichneten Teil des Geländes durchgeführt wird.
Verantwortlich für diese Ausbildung ist die IV. Inspektion des Ausbildungszentrums Spezielle Operationen. Diese führte vor ihrer Verlegung nach Pfullendorf diese Ausbildung in Altenstadt durch, wobei für jeden Ausbildungsdurchgang ein mobiler Hochseilgarten immer wieder auf- und abgebaut werden musste. In Pfullendorf gibt es nun eine moderne Einrichtung, zu der auch ein im Bau befindliches Mehrzweckgebäude auf dem Gelände des ehemaligen Munitionslagers zählt.
Oberstleutnant Zander hatte mit dem Chef der IV. Inspektion, Oberstleutnant Thomas Loweg, die Gäste empfangen und durch die Ausbildungsanlagen geführt. In dem Bereich des Hochseilgartens standen erfahrene Ausbilder bereit, um ganz Mutigen bei der Bewältigung der Hindernisse zu helfen. Bürgermeister Ralph Gerster, Gemeinderat Mario Weißhaupt und Ortsvorsteher Stefan Hangarter sowie Hauptamtsleiter Simon Klaiber und Stadtbaumeister Jörg-Steffen Peter ließen sich nicht zwei Mal bitten und bewältigten die Anforderungen souverän.
Der Besuch, der mit einem abschließenden Gedankenaustausch bei einem traditionellen Erbseneintopf mit Würstchen endete, beeindruckte die zivilen Gäste sichtlich. Bürgermeister Gerster und Oberstleutnant Zander bekräftigten den Wunsch auf eine starke Verbundenheit von Stadt, Bevölkerung und Bundeswehr.