STUTTGART/BERLIN (dpa/lsw) — Baden-Württem­bergs Justiz­mi­nis­te­rin Marion Gentges (CDU) hat davor gewarnt, dass sich die Situa­ti­on bei der Unter­brin­gung von Flücht­lin­gen weiter zuspitzt. «Angesichts der nach wie vor rapide anstei­gen­den Zahl von Schutz­su­chen­den sehen wir uns als Land — und insbe­son­de­re unsere Kommu­nen — aktuell und künftig mit einer ungeheu­ren Belas­tungs­si­tua­ti­on konfron­tiert», schrieb sie in einem Brief an Bundes­in­nen­mi­nis­te­rin Nancy Faeser (SPD), über den die «Stutt­gar­ter Zeitung» und die «Stutt­gar­ter Nachrich­ten» (Mittwoch) berich­ten. «Alle Ebenen unserer Aufnah­me- und Auslän­der­ver­wal­tung stehen am Rande ihrer Leistungs­gren­zen», so Gentges.

In diesem Jahr habe Baden-Württem­berg bisher 139.000 Menschen aus der Ukrai­ne, 22.000 Asylsu­chen­de und 3000 Menschen im Rahmen der humani­tä­ren Hilfe aufge­nom­men. Der Bund müsse auf europäi­scher Ebene dafür sorgen, dass die zugesag­te ausge­wo­ge­ne Vertei­lung der Belas­tung effek­tiv umgesetzt werde. Dazu müsse ein effizi­en­tes System zur Vertei­lung der Geflüch­te­ten auf die Mitglied­staa­ten geschaf­fen werden, das nicht nur Umver­tei­lun­gen ermög­li­che, sondern auch, dass Menschen zurück­ge­schickt würden. «Entspre­chen­de Bemühun­gen des Bundes vermag ich jedoch nicht im Ansatz zu erken­nen», zitie­ren die Blätter Gentges.