Der Kabaret­tist sorgt sich um die Existenz von Künst­lern. Corona treffe die gesam­te Kultur­bran­che beson­ders hart, sagt er.

«Ich persön­lich finde es ganz schlimm, dass von höchs­ten politi­schen Stellen von System­re­le­vanz gespro­chen wird. Bestimm­te Leute kriegen in diesen schwe­ren Zeiten ihr Geld und andere — vor allem Künst­ler — schau­en mit dem Ofenrohr ins Gebir­ge», sagte Polt der Deutschen Presse-Agentur in München anläss­lich des 40-jähri­gen Zusam­men­wir­kens mit Brüdern der Musiker-Großfa­mi­lie Well. «Das wäre zum Beispiel ein Grund, wieder auf die Straße zu gehen.» Es treffe die Kultur­bran­che hart: «Ob das Kolle­gen sind oder Beleuch­ter oder Tontech­ni­ker — die zerbrö­selt es alle.»

Polt und die Well-Brüder — früher als «Biermösl Blosn» — treten seit 1980 zusam­men auf. Zum Jubilä­um erschien gerade eine CD, am 11. Oktober starten sie zu viert zu einer Tournee. Gemein­sam hatten sie früher den Protest gegen die Wieder­auf­be­rei­tungs­an­la­ge Wackers­dorf und gegen die Autobahn durch das Isental unter­stützt. Wackers­dorf wurde nicht gebaut — die Isental­au­to­bahn wurde vor knapp einem Jahr eröff­net. «Fast alles, gegen das wir protes­tiert haben, ist entstan­den», bilan­ziert Polt.