OFFENBACH/MADRID (dpa) — In Teilen Deutsch­lands sind in den nächs­ten Tagen wieder Tempe­ra­tu­ren über 30 Grad angesagt. Deutlich größe­re Proble­me haben die von enormer Hitze geplag­ten Länder in Südeuropa.

In vielen Regio­nen Südeu­ro­pas stöhnen die Menschen schon seit Wochen unter enorm hohen Tempe­ra­tu­ren — und die Gluthit­ze soll andauern.

In Spani­en und Portu­gal gab es diese Woche teilwei­se bereits deutlich über 40 Grad, in Frank­reich soll es laut Wetter­dienst Météo France am Mittwoch örtlich 39 Grad warm werden — Tendenz steigend. Auch in Deutsch­land steigen die Tempe­ra­tu­ren — am Mittwoch zunächst vor allem im Südwesten.

In Itali­en, das seit Wochen unter Hitze und Trocken­heit leidet, wurde bereits in fünf Regio­nen im Norden der Notstand ausge­ru­fen. Nach einigen Tagen der Entspan­nung mit stärke­ren Regen­fäl­len berei­tet sich auch Griechen­land auf die Hitze vor — mit über 40 Grad Anfang der kommen­den Woche.

Im Südwes­ten Tempe­ra­tu­ren bis zu 34 Grad

In Deutsch­land hält sich die Sonne vor allem nördlich des Mains zunächst noch zurück, dann aber heizt sie wieder kräftig ein — so die Vorher­sa­ge des Deutschen Wetter­diens­tes (DWD) für diesen Mittwoch. Im Südwes­ten errei­chen die Tempe­ra­tu­ren bis zu 34 Grad, und auch sonst ist mit 25 bis 31 Grad fast überall ein warmer bis heißer Sommer­tag zu erwarten.

Einzi­ge Ausnah­me ist die Küsten­re­gi­on, wo es mit 21 bis 25 Grad frischer ist und am Nachmit­tag sogar eine steife Brise aufkom­men dürfte. Am Vormit­tag sind im Norden einzel­ne Schau­er möglich, doch trotz der zunächst vorhan­de­nen Wolken bleibt es deutsch­land­weit überwie­gend trocken.

Es bleibt in den nächs­ten Tagen sommerlich

Auch die Aussich­ten für die kommen­den Tage bleiben sommer­lich. Zwar dürften sich am Donners­tag Sonne und Wolken abwech­seln, dabei bleibt es aber meist trocken und warm. Mit Tempe­ra­tu­ren zwischen 22 und 28 Grad kühlt es nur gering­fü­gig ab, im Süden und Südwes­ten könnte es sogar bis zu 35 Grad heiß werden. Gewit­ter sind vor allem im Bergland nicht ausge­schlos­sen und können dort nach Angaben der Meteo­ro­lo­gen auch mal kräfti­ger ausfallen.

Am Wochen­en­de sorge die Kaltfront des Nordsee­tiefs «Anij» voraus­sicht­lich mit Tempe­ra­tu­ren von 18 bis 25 Grad für eine vorüber­ge­hen­de Abküh­lung, aller­dings nur im Norden und in der Mitte Deutsch­lands, hieß es vom DWD. Im Süden und Südwes­ten seien auch an diesen Tagen bis zu 30 Grad möglich.

Danach nehme die Hitze vor allem zum Start in die neue Woche von Frank­reich her einen neuen Anlauf. In seiner Zehn-Tage-Vorher­sa­ge hielt der Wetter­dienst am kommen­den Diens­tag im Südwes­ten örtlich etwa 38 Grad für möglich, sonst 30 bis 36 Grad. Auch im Norden könnten die Tempe­ra­tu­ren auf bis zu 33 Grad ansteigen.

«Gesund­heits­ri­si­ko für uns Menschen»

Bundes­um­welt­mi­nis­te­rin Steffi Lemke zeigte sich alarmiert: «Lang anhal­ten­de Tempe­ra­tu­ren von über 35 oder gar 40 Grad sind Stress für die Natur und ein Gesund­heits­ri­si­ko für uns Menschen, nicht selten auch lebens­ge­fähr­lich für Ältere, Kranke und andere vulnerable Gruppen», sagte die Grünen-Politi­ke­rin den Zeitun­gen der Funke Medien­grup­pe. Lemke appel­lier­te an die Kommu­nen: «Viel mehr Städte und Gemein­den sollten ihre Vorsor­ge­maß­nah­men mit einem eigenen Hitze­ak­ti­ons­plan organisieren.»

Gerald Gaß, Chef der Deutschen Kranken­haus­ge­sell­schaft (DKG), befürch­tet eine steigen­de Belas­tung der Kranken­häu­ser. «Falls wirklich die Rekord­wer­te eintre­ten, die Meteo­ro­lo­gen derzeit für die nächs­te Woche vorher­sa­gen, werden wir mit einer hohen Zahl an hitze­be­ding­ten Kranken­haus­fäl­len rechnen müssen», sagte er dem Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land (RND).

Exper­ten warnten am Diens­tag vor großen Vegeta­ti­ons­brän­den in Deutsch­land. Beson­ders die Kombi­na­ti­on aus hohen Tempe­ra­tu­ren, anhal­ten­der Trocken­heit und starkem Wind könne dazu führen, dass sich Brände rasch entwi­ckeln, erklär­te der Deutsche Feuer­wehr­ver­band (DFV). Außer­dem sei in vielen Regio­nen trotz Regen der Boden zu trocken, so dass sich Flammen schnell ausbrei­ten könnten.