ULM — Gegen den Mann, der vor knapp einer Woche mehre­re Geiseln in einem Ulmer Café gehal­ten haben soll, ist inzwi­schen ein Haftbe­fehl eröff­net worden.

Darüber infor­mie­ren das Polizei­prä­si­di­um sowie die Staats­an­walt­schaft Ulm mit dem Landes­kri­mi­nal­amt Baden-Württem­berg. Der beantrag­te Haftbe­fehl sei bereits am Mittwoch durch einen Haftrich­ter vom Amtsge­richt Ulm erlas­sen worden.

Der Tatver­däch­ti­ge ist ein 44-jähri­ger Mann aus Nordrhein-Westfa­len mit deutscher Staats­an­ge­hö­rig­keit. Er ist Bundes­wehr­an­ge­hö­ri­ger im Krankenstand.

Mutmaß­li­cher Geisel­neh­mer noch nicht vernehmungsfähig

Da der Mann bei der Geisel­nah­me von zwei Schüs­sen durch die Polizei handlungs­un­fä­hig gemacht wurde, musste er in ein Kranken­haus gebracht werden. Dort wurde ihm nun auch der Haftbe­fehl eröffnet.

Die Ermitt­lun­gen zu der Geisel­nah­me sowie den Schuss­ab­ga­ben durch die Polizei und insbe­son­de­re die Rekon­struk­ti­on des Tatab­laufs dauern noch an.

Der Tatver­däch­ti­ge soll am Freitag kurz vor 19 Uhr die Starbucks-Filia­le in Ulm betre­ten haben, als sich dort 13 Menschen aufhiel­ten. Sieben haben die Filia­le noch vor dem Eintref­fen der Polizei verlas­sen können, die verblie­be­nen sechs hielt der mutmaß­li­che Täter über knapp andert­halb Stunden als Geiseln in dem Kaffee­haus fest, bevor er bis auf eine Person alle anderen gehen ließ.

Mit der letzten Geisel soll er um 20.20 Uhr unver­mit­telt das Café verlas­sen, ihr vor dem Lokal mit der Waffe gedroht haben, bevor Spezi­al­kräf­te der Polizei den Mann „handlungs­un­fä­hig“ machten. Später stell­te sich heraus, dass der Mann ledig­lich Softa­ir-Waffen mit sich führte.

Laut Deutscher Presse-Agentur soll es sich bei dem Tatver­däch­ti­gen um einen Afgha­ni­stan-Vetera­nen handeln, der bereits mehrfach Suizid­ab­sich­ten geäußert hatte und sich um eine entspre­chen­de Behand­lung bemüht hatte. Einem Bericht von „Bild“ zufol­ge soll der Tatver­däch­ti­ge einem Verwand­ten bereits vor einer Woche gesagt haben, dass es sich von Polizis­ten erschie­ßen lassen möchte.