STUTTGART (dpa/lsw) — Der baden-württem­ber­gi­sche Handwerks­tag schlägt wegen der sprung­haft gestie­ge­nen Energie­prei­se Alarm. In einem offenen Brief an Bundes­land­wirt­schafts­mi­nis­ter Cem Özdemir (Grüne), der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, warnt Verbands­chef Rainer Reich­hold, viele Bäcker im Land stünden vor dem Ende, sollte es keine staat­li­chen Hilfen für sie geben. «Viele Bäcker­be­trie­be verzwei­feln aufgrund der Energie­kos­ten­kri­se», schreibt der Handwerks­prä­si­dent. Ein wirtschaft­li­cher Betrieb sei für viele kaum noch möglich. Etwa 70 Prozent der Betrie­be backten mit Gas. Trotz­dem seien die Bäcker ähnlich wie fast alle anderen Handwerks­be­trie­be von den Bundes­hil­fen «faktisch ausge­schlos­sen». Reich­hold forder­te Özdemir dazu auf, sich dafür einzu­set­zen, dass das Handwerk im dritten Entlas­tungs­pa­ket der Bundes­re­gie­rung berück­sich­tigt wird.

Reich­hold lobte, dass Özdemir die Initia­ti­ve der württem­ber­gi­schen Bäcker­innung unter­stüt­ze, das Handwerk des Brezel­ba­ckens auf die natio­na­le Anwär­ter­lis­te für das immate­ri­el­le Kultur­er­be zu setzen. Noch wichti­ger sei aber, die Existenz der Bäcker­be­trie­be zu sichern, die in einem harten Wettbe­werb zu den inter­na­tio­nal einkau­fen­den Einzel­han­dels­ket­ten stünden. «Wir brauchen dringend Unter­stüt­zung», schrieb der Verbands­chef an den Minis­ter, der aus Bad Urach (Kreis Reutlin­gen) stammt und Stutt­gart im Bundes­tag vertritt.