BERLIN (dpa) — Wieder einmal hat der Nabu zur «Stunde der Garten­vö­gel». Viele Menschen haben sich betei­ligt. Jetzt liegen erste Ergeb­nis­se vor.

Wenige Tage vor Melde­schluss liegt der Haussper­ling als Spitzen­rei­ter bei der «Stunde der Garten­vö­gel» vorne. Über 400.000 Exempla­re seien nach der diesjäh­ri­gen Zählak­ti­on bisher bundes­weit gemel­det worden, teilte der Natur­schutz­bund Deutsch­land (Nabu) am Mittwoch mit.

Auf den beiden darauf­fol­gen­den Rängen befin­den sich derzeit Amsel (über 227.000) und Kohlmei­se (über 214.000). Laut Nabu profi­tie­re vor allem die Amsel vom feuch­ten Wetter, da sie so leich­ter an Regen­wür­mer — ihre Lieblings­spei­se — kommt.

Mit Erleich­te­rung blicken die Natur­schüt­zer auf die Zahl der gemel­de­ten Blaumei­sen. Im vergan­ge­nen Jahr hatte noch ein Bakte­ri­um in vielen Teilen Deutsch­lands zu einem Massen­ster­ben der Tiere geführt. In diesem Jahr sei nun ein bishe­ri­ger Zuwachs von 19 Prozent im Vergleich zu 2020 verzeich­net worden. Insge­samt seien demnach über 150.000 Blaumei­sen gemel­det worden. «Auch wenn sie ihren norma­len Durch­schnitts­wert wohl nicht ganz errei­chen wird. Offen­bar konnten erfolg­rei­che Bruten die Verlus­te weitge­hend ausglei­chen», ergänz­te Nabu-Bundes­ge­schäfts­füh­rer Leif Miller.

Mit Sorge blickt der Nabu jedoch auf gleich mehre­re andere Vogel­ar­ten. Mauer­seg­ler, Mehlschwal­be, Grünfink und Zaunkö­nig verharr­ten auf Höhe ihrer schlech­ten Ergeb­nis­se der Vorjah­re. Eine Trend­wen­de ist laut Miller nicht in Sicht.

Eine wieder­um positi­ve Entwick­lung mache der Stieg­litz durch. Mit einem Plus von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sind die farben­fro­hen Tiere während der jüngs­ten Zählak­ti­on bisher über 33.000 Mal gemel­det worden. Stieg­lit­ze seien in 16 Prozent aller Gärten entdeckt worden. Der Wert habe sich damit seit Beginn der Zählak­tio­nen vor 16 Jahren verdoppelt.

An der tradi­tio­nel­len «Stunde der Garten­vö­gel» betei­lig­ten sich nach Nabu-Angaben in diesem Jahr mindes­tens 112.000 Menschen, die aus mehr als 77.000 Gärten und Parks rund 2,5 Millio­nen Vögel melde­ten. Die Beobach­tun­gen vom 13. bis 16. Mai kann man noch bis zum 24. Mai melden. Mit finalen Zahlen rechnen die Natur­schüt­zer Ende des Monats.