STUTTGART (dpa/lsw) — Verkehrs­mi­nis­ter Winfried Hermann (Grüne) hat Bundes­ver­kehrs­mi­nis­ter Volker Wissing (FDP) zu mehr Tempo bei der Reform des Straßen­ver­kehrs­rechts aufge­for­dert. Die Reform sei mehr als überfäl­lig, sagte Hermann der Deutschen Presse-Agentur. «Inzwi­schen fordern über 500 Kommu­nen das aus den 1960er Jahren stammen­de Verkehrs­recht zu moder­ni­sie­ren», so der Grünen-Politi­ker im Vorfeld der Verkehrs­mi­nis­ter­kon­fe­renz in Aachen. Unter anderem soll die Einfüh­rung von Tempo-30-Strecken inner­orts erleich­tert werden. Vor Ort wisse man am besten, wo Geschwin­dig­keits­be­gren­zun­gen zum Schutz der Fußgän­ge­rin­nen und Fußgän­ger nötig und sinnvoll sind, teilte Hermann mit. «Der Bundes­mi­nis­ter muss seine Blocka­de­hal­tung aufge­ben und endlich den Koali­ti­ons­ver­trag umsetzen.»

Im Koali­ti­ons­ver­trag hatten SPD, Grüne und FDP angekün­digt, Straßen­ver­kehrs­ge­setz und Straßen­ver­kehrs­ord­nung so anzupas­sen, dass neben der Flüssig­keit und Sicher­heit des Verkehrs die Ziele des Klima- und Umwelt­schut­zes, der Gesund­heit und der städte­bau­li­chen Entwick­lung berück­sich­tigt würden — um Ländern und Kommu­nen Entschei­dungs­spiel­räu­me zu eröffnen.