HEIMENKIRCH — 2020 war ein bewegen­des Jahr auch für Hochland. Gerade in der ersten Phase der Corona-Pande­mie hieß das gemein­sa­me Ziel, die Gesund­heit der Menschen zu schüt­zen und gleich­zei­tig die Versor­gung der Bevöl­ke­rung mit Lebens­mit­teln sicher­zu­stel­len. Dafür haben Liefe­ran­ten, Herstel­ler, Handel und Logis­ti­ker Hand in Hand gearbei­tet. Die Hochland-Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter haben in dieser außer­ge­wöhn­li­chen Zeit bis heute große Flexi­bi­li­tät, Diszi­plin und Durch­hal­te­ver­mö­gen bewiesen.

Die Pande­mie hat das Famili­en­un­ter­neh­men nicht davon abgehal­ten, an seiner Zukunft zu arbei­ten: Mit rund 140 Mio. € wurde 2020 eine Rekord­sum­me für Inves­ti­tio­nen freige­ge­ben. Große Baupro­jek­te laufen derzeit in Schon­gau und Heimen­kirch, wo unter anderem zwei Hochre­gal­la­ger gebaut werden, sowie an fast allen auslän­di­schen Standorten.

Alles in allem ist die Hochland-Gruppe gut durch das Jahr gekom­men. Aufgrund der Schlie­ßung von Restau­rants und Hotels weltweit brach dort der Absatz von Milch­pro­duk­ten zeitwei­se fast vollstän­dig weg. Bei Hochland waren vor allem die Tochter­ge­sell­schaf­ten in den USA und in Spani­en betrof­fen. Die steigen­de Nachfra­ge im Lebens­mit­tel­han­del half, die Absatz­rück­gän­ge in der Gastro­no­mie zu kompensieren.

Davon profi­tier­ten vor allem die Marken­pro­duk­te. Dies galt auch für den Allgäu­er Käseher­stel­ler, dessen Marken­ab­satz um 12% zuleg­te. Den größten Mengen­zu­wachs absolut hatten Deutsch­land und Russland. Zweistel­lig zulegen konnten die Marken Hochland, Patros und Gervais in Deutsch­land sowie Fetaxa in Russland. Bezogen auf die Käseka­te­go­rien verzeich­ne­te Weißkä­se den größten Anstieg.

Der Markt­an­teil (Wert) von Hochland in Deutsch­land stieg auf 4,1%. Das Unter­neh­men stärk­te damit seine Nr.-2-Position im Gesamt­markt und baute den Abstand zur Nr. 3 aus. Noch besser als die Marken entwi­ckel­te sich das Geschäfts­feld CoPack­ing mit ebenfalls zweistel­li­gem Wachs­tum. Vor allem der Export von Schmelz­kä­se in Dritt­län­der boomte. Auch das Handels­mar­ken­ge­schäft trug zum Absatz­wachs­tum bei, unter anderem durch Mehrwert-Sorti­men­te mit Tierschutz­la­bel in Deutsch­land. Die Hochland Deutsch­land GmbH erreich­te mit diesem Geschäfts­feld 2020 ein Plus von 7%.

Insge­samt stieg der Käseab­satz gruppen­weit um 4% auf 394.000 Tonnen, das sind über 16.000 Tonnen mehr als im Vorjahr. Der Umsatz in der Gruppe wuchs um rund 2%.

Die pflanz­li­chen Käseal­ter­na­ti­ven unter der Marke Simply V setzten 2020 ihre rasan­te Entwick­lung fort und übertra­fen das Wachs­tum der Käsemar­ken noch. Das zweite Start-up für rein pflanz­li­che Produk­te, die Beetgold GmbH, verbucht zwei Jahre nach der Gründung erste Listun­gen seiner Gemüse-Tortil­las im Handel. Anfang 2021 wurden die Beetgold-Vollge­mü­se-Tortil­las Karot­te mit dem New Product Award der Biofach als bestes Frische­pro­dukt ausge­zeich­net. Beetgold ist außer­dem nominiert für den Bundes­preis „Zu gut für die Tonne!“

Überra­schend gut verlief das Geschäfts­jahr 2020 für die Hochland-Maschi­nen­b­au­to­ch­ter Natec, ebenso wie für die Gold Peg in Austra­li­en. Die anhal­ten­de Pande­mie führte jedoch in der zweiten Jahres­hälf­te zu Kaufzu­rück­hal­tung bei den inter­na­tio­na­len Kunden. Noch Anfang 2021 war der Auftrags­be­stand der Natec auf niedri­gem Niveau, inzwi­schen zeich­net sich eine Belebung ab.

Als erstes Unter­neh­men der deutschen Milch­bran­che ist die Hochland Deutsch­land GmbH im Novem­ber 2020 der Science Based Targets Initia­ti­ve beigetre­ten. Damit zeigt das Famili­en­un­ter­neh­men, dass seine ehrgei­zi­ge Klima­stra­te­gie auf wissen­schaft­li­cher Grund­la­ge steht, mit überprüf­ba­ren Zielen und Maßnah­men. Die Hochland Deutsch­land GmbH verpflich­tet sich, den CO2-Fußab­druck bis 2035 so zu reduzie­ren, dass sie nachweis­bar dazu beiträgt, die globa­le Erder­wär­mung auf unter 2 Grad Celsi­us zu begrenzen.