MECKENBEUREN – Im Wohnpark St. Georg wurden am Donners­tag, 14. Januar 32 Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner zusam­men mit 24 Mitar­bei­ten­den gegen das Corona­vi­rus geimpft. Drei Impf-Teams reisten dafür aus Tübin­gen an.

„Hurra – ich bin geimpft“ – Chris­ti­na Amtmann war am Donners­tag die erste Bewoh­ne­rin des Pflege­heims im Wohnpark St. Georg, die die Impfung erhielt. Medizin­stu­dent Jonas Maier setzte den kurzen Pieks in den linken Oberarm. Maier gehört zu einem der drei jeweils von einem Arzt angeführ­ten Impf-Teams, die im Wohnpark im Einsatz waren. Jedes Impf-Team war separat tätig: Die Mitar­bei­ten­den sowie die beiden Wohnbe­rei­che wurden jeweils getrennt geimpft, um auch hier ein poten­zi­el­les Anste­ckungs­ri­si­ko zu minimieren.

Auch Mecken­beu­rens Bürger­meis­te­rin Elisa­beth Kugel verschaff­te sich einen Überblick über die Aktion. Sie musste sich wie alle anderen Perso­nen in Geduld üben, denn die Impf-Teams reisten aus Tübin­gen an und hatten aufgrund des Wetters über zwei Stunden Verspä­tung. Durch einen Stau auf der A81 waren zwei Teams sogar mit Polizei-Eskor­te gelei­tet worden.

Wohnpark­lei­ter Sven Kühl und Pflege­dienst­lei­te­rin Danie­la Kamme­rer hatten den Ablauf der Aktion mit dem Wohnpark-Team vorbe­rei­tet. „Mir war es wichtig, unsere Mitar­bei­ten­den mit unseren Senio­rin­nen und Senio­ren möglichst schnell zu schüt­zen“, sagte Sven Kühl – so war der Wohnpark St. Georg eines der ersten Pflege­hei­me, die einen Impfter­min bekamen: „Am Donners­tag vergan­ge­ner Woche habe ich den Antrag gestellt, am Samstag kam schon die Zusage, dass die Impf-Teams am 14. Januar kommen.“

Jetzt musste es schnell gehen – dabei war noch viel zu tun. Vor allem die Bürokra­tie im Vorfeld war sehr zeitrau­bend, drei Ordner umfass­te das Projekt am Ende: „Allein der Papier­krieg zum Daten­schutz hat mich tagelang beschäf­tigt“, meinte Sven Kühl. „Die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner fürs Impfen zu gewin­nen, war dagegen in den aller­meis­ten Fällen nicht schwer. Viele haben gesagt: Nicht schwät­zen – impfen!“ Schwe­rer war es da schon, manch Angehö­ri­gen oder Betreu­er zu gewin­nen: „Es gibt eben doch viele Leute, die Vorbe­hal­te haben.“

Mit der Bewoh­ner­schaft haben sich auch rund 80 Prozent des Mitar­bei­ter-Teams im Wohnpark impfen lassen. „Für mich war das keine Frage, dass ich als Leitungs­kraft Vorbild­funk­ti­on habe und mich impfen lasse“, sagt Sven Kühl. „Auch fachlich bin ich davon überzeugt, dass eine Impfung wichtig ist. Ich hätte sogar eine gesetz­li­che Impfpflicht für Pflege­kräf­te befür­wor­tet.“ Die Leitung des Wohnparks hat viel Zeit inves­tiert, um die Mitar­bei­ten­den aufzu­klä­ren und von der Impfung zu überzeu­gen. Aber auch ein Nein akzep­tiert Sven Kühl: „Wenn sich jemand am Ende nicht impfen lassen will, dann ist das eben so – mit Sanktio­nen muss niemand rechnen.“

Das Impfen selbst ging dann zügig über die Bühne: Ein Arzt begut­ach­te­te eventu­el­le Vorer­kran­kun­gen oder Aller­gien und beant­wor­te­te im Vorge­spräch Fragen – wer dann seine Zustim­mung gab, bekam den Impfstoff verab­reicht. „Einen Tag später spüren die meisten Perso­nen noch einen Schmerz im Oberarm. Zwei Mitar­bei­ten­de klagen über eine leich­te Übelkeit und fühlen sich unwohl“, bilan­ziert Sven Kühl. „Insge­samt haben wir aber keine Vorfäl­le, die über norma­le Neben­wir­kun­gen hinaus­ge­hen. Den Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­nern geht es gut. Wir werden das dennoch in den nächs­ten Tagen genau beobachten.“