Was bedeuÂtet die Corona-PandeÂmie fürs Impfen? Gegen das neue Virus selbst gibt es noch keine ImmuniÂsieÂrung. Einen Impfstoff erwarÂtet das Robert Koch-InstiÂtut (RKI) erst Anfang kommenÂden Jahres — und dann auch nicht direkt für alle.
GRIPPE: Die HauptÂriÂsiÂkoÂgrupÂpen für Covid-19 und InfluÂenÂza sind deckungsÂgleich: GefährÂdet sind vor allem ältere Menschen über 60 und PatienÂten mit GrundÂerÂkranÂkunÂgen. Diesen Gruppen empfiehlt die STIKO deshalb in diesem Jahr ganz besonÂders die GrippeÂschutzÂimpÂfung. In der Saison 2018/19 war das InterÂesÂse daran gering. Nur rund ein Drittel der SenioÂren (35 Prozent) ließen sich nach RKI-Angaben immuniÂsieÂren. Bei Menschen mit chroniÂschen GrundÂleiÂden waren es ein Fünftel bis die Hälfte.
Dazu kommt eine ImpfempÂfehÂlung für mediziÂniÂsches PersoÂnal in KrankenÂhäuÂsern, Pflege- und SenioÂrenÂeinÂrichÂtunÂgen und im GesundÂheitsÂweÂsen, dazu für SchwanÂgeÂre und BewohÂner von Alters- oder PflegeÂheiÂmen. Sollten all diese Gruppen eine Impfung haben wollen, wären das rund 40 MillioÂnen Menschen. Es werden aber wohl nur rund 26 MillioÂnen Dosen angeboÂten. Droht ein Engpass?
«Wir können derzeit keinen Mangel an GrippeÂimpfÂstoff für die InfluÂenzaÂsaiÂson 2020/21 in DeutschÂland erkenÂnen», sagt Klaus CichuÂtek, PräsiÂdent des Paul-Ehrlich-InstiÂtuts (PEI). «Wir gehen davon aus, dass die HerstelÂler mindesÂtens 21 MillioÂnen Dosen bereitÂstelÂlen werden.» 13,6 MillioÂnen Dosen seien nach ChargenÂprüÂfung bereits für DeutschÂland freigeÂgeÂben, für diese JahresÂzeit eine übliche Menge. «Gerade in der derzeiÂtiÂgen CoronaÂviÂrus-PandeÂmie kann die InfluÂenÂzaÂimpÂfung nur empfohÂlen werden», betont Cichutek.
Das BundesÂgeÂsundÂheitsÂmiÂnisÂteÂriÂum habe zusätzÂlich für die kommenÂde InfluÂenzaÂsaiÂson sechs MillioÂnen Dosen InfluÂenÂza-ImpfstofÂfe beschafft, sagt Sprecher SebasÂtiÂan Gülde. Diese würden sukzesÂsiÂve bis DezemÂber zur VerfüÂgung stehen, der überwieÂgenÂde Teil im NovemÂber und DezemÂber. Die FinanÂzieÂrung erfolÂge aus Mitteln, die das BundesÂfiÂnanzÂmiÂnisÂteÂriÂum zusätzÂlich zur BewälÂtiÂgung der Corona-PandeÂmie bereitÂstelÂle. In der VorsaiÂson hätten ledigÂlich 21 MillioÂnen Impf-Dosen zur VerfüÂgung gestanÂden. «Die ErfahÂrunÂgen der letzten Jahre haben auch gezeigt, dass die jeweils verfügÂbaÂren ImpfstoffÂmenÂgen nicht vollstänÂdig in der jeweiÂliÂgen Saison verbraucht wurden», ergänzt Gülde.
Wie wirksam die neue Grippe-Impfung ist, lässt sich nicht vorherÂsaÂgen. Auf der GrundÂlaÂge des jährliÂchen und weltweiÂten MonitoÂrings der zirkuÂlieÂrenÂden InfluÂenÂzaÂviÂren empfiehlt die WeltgeÂsundÂheitsÂorÂgaÂniÂsaÂtiÂon für die NordhalbÂkuÂgel bereits im FebruÂar die ImpfstoffÂzuÂsamÂmenÂsetÂzung für die nächsÂte Saison. Danach wird produÂziert. Je nach TreffÂsiÂcherÂheit kann der Impfschutz deshalb schwanÂken — normaÂlerÂweiÂse zwischen 20 und 60 Prozent. Eine GrippeÂerÂkranÂkung verlauÂfe allerÂdings bei geimpfÂten PersoÂnen milder, also mit weniger KompliÂkaÂtioÂnen, als bei UngeimpfÂten, betont das RKI.
Eine Impfung von Kindern empfiehlt die STIKO bisher nicht speziÂell bezieÂhungsÂweiÂse ledigÂlich für Kinder, die ein höheres Risiko für KompliÂkaÂtioÂnen besitÂzen, weil sie unter bestimmÂten VorerÂkranÂkunÂgen leiden. Die Deutsche GesellÂschaft für PädiaÂtriÂsche InfekÂtioÂloÂgie rät dazu, Kinder zu impfen. «Wir wissen, dass Kinder das InfluÂenÂza-Virus maßgebÂlich übertraÂgen», sagte JohanÂnes Hübner, Oberarzt und VorsitÂzenÂder der GesellÂschaft, der «Welt am Sonntag». In Zeiten der Corona-PandeÂmie gebe es neben den Risiken für die GesundÂheit der Kinder eine gesellÂschaftÂliÂche VerpflichÂtung zum Schutz anderer.
ÄrzteÂpräÂsiÂdent Klaus Reinhardt sprach sich gegenÂüber der Funke MedienÂgrupÂpe (DonnersÂtag) für eine möglichst lückenÂloÂse GrippeÂimpÂfung bei ErzieÂhern und Lehrern aus. Seiner Ansicht nach könnte die GrippeÂwelÂ