WIESBADEN (dpa) — Nach dem russi­schen Angriff auf die Ukrai­ne Ende Febru­ar sind die Öl- und Gasprei­se in die Höhe geschos­sen — das hat deutli­che Folgen.

Angeheizt von massi­ven Energie­preis­sprün­gen ist die Infla­ti­on in Deutsch­land im März auf den höchs­ten Stand seit der Wieder­ver­ei­ni­gung gestiegen.

Die Verbrau­cher­prei­se lagen um 7,3 Prozent über dem Niveau des Vorjah­res­mo­nats, wie das Statis­ti­sche Bundes­amt am Diens­tag mitteil­te. Die Wiesba­de­ner Behör­de bestä­tig­te damit eine erste Schät­zung. Im Febru­ar hatte die Jahres­in­fla­ti­ons­ra­te noch bei 5,1 Prozent gelegen. Nach dem russi­schen Angriff auf die Ukrai­ne Ende Febru­ar schos­sen die Öl- und Gasprei­se in die Höhe.

Ähnlich hoch wie im März 2022 war die Jahres­in­fla­ti­ons­ra­te vor der Wieder­ver­ei­ni­gung in den alten Bundes­län­dern zuletzt im Herbst 1981, als infol­ge der Auswir­kun­gen des Ersten Golfkrie­ges die Mineral­öl­prei­se ebenfalls deutlich stiegen.

Verbrau­cher spüren die gestie­ge­ne Infla­ti­on derzeit vor allem beim Tanken und Heizen, aber auch an der Super­markt­kas­se. Mit 144,0 Prozent haben sich die Preise für leich­tes Heizöl mehr als verdop­pelt. Der Besuch an der Tankstel­le koste­te 47,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, Erdgas verteu­er­te sich um 41,8 Prozent. Ohne Berück­sich­ti­gung der Energie hätte die Infla­ti­ons­ra­te im März bei 3,6 Prozent gelegen.

Für Nahrungs­mit­tel mussten Verbrau­cher 6,2 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor, der Preis­auf­trieb verstärk­te sich damit. Teurer wurden vor allem Speise­fet­te und Speise­öle (plus 17,2 Prozent). Gegen­über dem Vormo­nat Febru­ar kletter­ten die Verbrau­cher­prei­se insge­samt um 2,5 Prozent.

Ökono­men rechnen für das Gesamt­jahr derzeit mit einer durch­schnitt­li­chen Teuerungs­ra­te von mehr als sechs Prozent in Europas größter Volkswirtschaft.