ROM (dpa) — Sechs Durch­läu­fe hat es bereits gegeben. Bislang zeich­net sich kein klarer Kandi­dat für das höchs­te Amt in der Republik ab.

Itali­en sucht weiter ein neues Staats­ober­haupt. Auch im sechs­ten Wahlgang erhielt niemand die absolu­te Mehrheit von 505 Stimmen, wie der Präsi­dent der Abgeord­ne­ten­kam­mer, Rober­to Fico, nach der Auszäh­lung am Freitag­abend in Rom verkündete.

336 Politi­ker stimm­ten für den noch amtie­ren­den Präsi­den­ten Sergio Mattar­el­la, 445 enthiel­ten sich und 106 gaben leere Zettel ab. Ein siebter Wahlgang soll am Samstag ab 9.30 Uhr abgehal­ten werden.

Die Präsi­den­ten­wahl dauert seit Montag an, am Freitag wurden gleich zwei Wahlgän­ge durch­ge­führt. 1009 Parla­men­ta­ri­er und Regio­nen­ver­tre­ter sind aufge­ru­fen, in der Abgeord­ne­ten­kam­mer in Rom ihre Stimmen abzugeben.

Im fünften Durch­lauf votier­ten die meisten für die aktuel­le Präsi­den­tin des Senats, Maria Elisa­bet­ta Casel­la­ti. Mit 382 Stimmen schei­ter­te die Politi­ke­rin der konser­va­ti­ven Forza Italia jedoch an der erfor­der­li­chen absolu­ten Mehrheit.

Itali­ens Politik scheint damit auf der Suche nach einem Mann oder einer Frau für das höchs­te Amt im Staat weiter gespal­ten. Wegen der kompli­zier­ten Lage trafen sich am Abend die Partei­chefs der Lega, der Sozial­de­mo­kra­ten und der Fünf-Sterne-Bewegung, die zusam­men einen beträcht­li­chen Teil der Stimmen hinter sich vereinen.

Lega-Chef Salvi­ni sprach sich anschlie­ßend vor Journa­lis­ten für eine «tüchti­ge Frau» als Staats­prä­si­den­tin aus, ohne einen Namen zu nennen. Sterne-Partei­chef Giusep­pe Conte erklär­te ebenfalls, auf eine weibli­che Präsi­den­tin zu hoffen.