BERLIN (dpa) — Die AfD spricht von einer «jahrzehn­te­lan­gen verant­wor­tungs­lo­sen Renten­po­li­tik». Das Sozial­mi­nis­te­ri­um betont: Häufig kämen gerin­ge Renten in Haushal­ten mit hohen Einkom­men vor.

Etwa jeder fünfte Alters­rent­ner in Deutsch­land bekommt weniger als 500 Euro Rente im Monat. Das geht aus einer Antwort des Bundes­so­zi­al­mi­nis­te­ri­ums auf eine Anfra­ge des AfD-Abgeord­ne­ten René Sprin­ger hervor, die der dpa vorliegt.

Rund 3,4 Millio­nen Alters­ren­ten lagen demnach Ende 2020 bei unter 500 Euro, das waren den Angaben zufol­ge 19,8 Prozent. Rund die Hälfte (49,5 Prozent) der Renten lag bei unter 1000 Euro im Monat. Beson­ders viele kleine Renten werden im Westen und an Frauen gezahlt. Sprin­ger sprach von einer «jahrzehn­te­lan­gen verant­wor­tungs­lo­sen Rentenpolitik».

Das Minis­te­ri­um merkt in seiner Antwort dagegen an, eine niedri­ge Rente aus der gesetz­li­chen Renten­ver­si­che­rung sage wenig über das Gesamt­ein­kom­men im Alter aus. Kleine Renten ergäben sich vor allem aus sehr kurzen Beitrags­zei­ten, etwa durch «kurze Erwerbs­bio­gra­fien, wie sie früher in den alten Bundes­län­dern bei Frauen oft vorka­men» oder auch durch den Wechsel des Versi­cher­ten­sta­tus von der gesetz­li­chen Renten­ver­si­che­rung in die Beamtenversorgung.

Häufig in Haushal­ten mit hohen Einkommen

Laut Alters­si­che­rungs­be­richt der Regie­rung kämen gerin­ge Renten «viel häufi­ger» in Haushal­ten mit hohen Einkom­men vor.

Insge­samt gibt es in Deutsch­land etwa 21 Millio­nen Rentne­rin­nen und Rentner. Darun­ter fallen nicht nur Alters­rent­ner, sondern auch Menschen, die Hinter­blie­be­nen- oder Erwerbs­min­de­rungs­ren­te beziehen.