EGELSBACH (dpa) — In Frank­furt war für die Landung von Zara Ruther­ford bereits alles vorbe­rei­tet. Dann aber machte das schlech­te Wetter alle Pläne zunichte.

Zara Ruther­ford will die jüngs­te Frau werden, die allei­ne um die Welt geflo­gen ist — aber kurz vor dem Ziel hat nebli­ges Wetter eine Zwischen­lan­dung nahe Frank­furt verhindert.

Schon in Tsche­chi­en habe sie am Sonntag wegen schlech­ter Sicht auf einem anderen Flugha­fen als geplant landen müssen. Dann sei auch anders­wo «alles dicht gewesen, so dass sie nicht zu uns fliegen konnte», bedau­er­te Nina Lamprecht, Spreche­rin des kleines Flugplat­zes Frank­furt-Egels­bach. Ruther­ford steue­re ihr Ultra­leicht­flug­zeug auf Sicht — «da ist niedri­ge Wolken­bil­dung zu gefährlich».

Auf Ruther­fords Inter­net­sei­te war am Sonntag nur noch ein Flugha­fen in ihrem Zielland Belgi­en angekün­digt worden. Das deute­te auf einen Direkt­flug von Tsche­chi­en dorthin. Lamprecht sagte am Flugplatz Egels­bach: «Dabei hatten wir schon alles vorbe­rei­tet für ihre Begrüßung.»

Zwei kleine Flugzeu­ge hätten Ruther­ford am Schluss in der Luft beglei­ten und Feuer­wehr­leu­te am Boden einen Wasser­bo­gen sprit­zen sollen. «Aber sie hat uns verspro­chen, möglichst in den nächs­ten Tagen noch mal zu uns zu kommen.»

Der im August 2021 im Alter von 19 Jahren in Belgi­en gestar­te­ten Ruther­ford war das Fliegen gleich­sam in die Wiege gelegt: Sowohl ihre belgi­sche Mutter als auch ihr engli­scher Vater sind Piloten. Bereits mit 14 lernte die Schüle­rin, wie man einen Flieger steuert, und arbei­te­te auf ihren ersten Flugschein hin.

Nun laute­te das Ziel: Weltre­kord. Bislang hält diesen die US-Ameri­ka­ne­rin Shaes­ta Waiz, die mit 30 allei­ne den Plane­ten umflog. Männli­cher Rekord­hal­ter ist ein 18-Jähri­ger — für Zara auch ein Zeichen der Ungleich­heit zwischen den Geschlechtern.

Sie hofft nach eigenen Worten, mehr Mädchen für Natur­wis­sen­schaft und Luftver­kehr begeis­tern zu können, und unter­stützt im Rahmen ihres Rekord­ver­suchs zwei Non-Profit-Initia­ti­ven — «Dreams Soar» und «Girls Who Code».