Kanaren und damit ganz Spani­en jetzt Corona-Risikogebiet

2020-09-02T20:31:56+02:0002. September 2020|News, Schlagzeilen|

Berlin (dpa) — Wegen der gestie­ge­nen Zahl von Corona-Neuin­fek­tio­nen hat die Bundes­re­gie­rung auch die Kanari­schen Inseln und damit ganz Spani­en als Risiko­ge­biet einge­stuft. Das bundes­ei­ge­ne Robert Koch-Insti­tut (RKI) veröf­fent­lich­te am Mittwoch eine aktua­li­sier­te Liste der Corona-Risikogebiete.

Schon seit Wochen ist eine Corona-Reise­war­nung für Spani­en und auch die belieb­te Ferien­in­sel Mallor­ca in Kraft. Nur die Kanari­schen Inseln im Atlan­tik waren bis jetzt davon ausgenommen.

Das Urlaubs­land  Spani­en gilt nun komplett als Corona-Risiko­ge­biet. Wegen der gestie­ge­nen Zahl von Neuin­fek­tio­nen auf den Kanari­schen Inseln stuften die zustän­di­gen Bundes­mi­nis­te­ri­en für Innen und Gesund­heit sowie das Auswär­ti­ge Amt auch die Region im Atlan­tik als Risiko­ge­biet ein. Das bundes­ei­ge­ne Robert Koch-Insti­tut (RKI) veröf­fent­lich­te am Mittwoch eine aktua­li­sier­te Liste der betrof­fe­nen Länder und Regio­nen. Es wurde erwar­tet, dass das Auswär­ti­ge Amt (AA) auf dieser Grund­la­ge eine Reise­war­nung ausspricht.

Zentra­les Krite­ri­um für die deutsche Einstu­fung als Risiko­ge­biet ist, in welchen Staaten oder Regio­nen es in den vergan­ge­nen sieben Tagen mehr als 50 Neuin­fi­zier­te pro 100 000 Einwoh­ner gegeben hat. Auf den Kanaren sind es bereits 95,71. Die Insel­grup­pe vor der Westküs­te Afrikas war die letzte Region Spani­ens, die noch nicht als Risiko­ge­biet galt.

Vor Reisen in den Rest des Landes samt der Ferien­in­sel Mallor­ca warnt das Auswär­ti­ge Amt bereits seit Mitte August. Für die spani­sche Wirtschaft ist diese Einstu­fung ein schwe­rer Schlag. Aller­dings war die Saison auch bisher katastro­phal für die Touris­mus­bran­che, die in norma­len Zeiten mehr als zwölf Prozent zum Brutto­in­lands­pro­dukt (BIP) beiträgt und etwa 2,5 Millio­nen Menschen Arbeit bietet.

Die Einstu­fung als Risiko­ge­biet bedeu­tet, dass für heimkeh­ren­de Urlau­ber eine Testpflicht auf SARS-CoV‑2 greift. Bis das Ergeb­nis vorliegt, müssen sie sich in häusli­che Quaran­tä­ne begeben. Eine Reise­war­nung, die vom Auswär­ti­gen Amt ausge­spro­chen wird, geht weiter. Sie ist zwar kein Reise­ver­bot, aber eine abschre­cken­de Wirkung ist beabsich­tigt. Und sie hat eine positi­ve Seite für Verbrau­cher: Sie ermög­licht es Reisen­den, Buchun­gen kosten­los zu stornieren.Über die Risiko­ge­bie­te führt das RKI eine Liste, die fortlau­fend aktua­li­siert wird. Sie umfasst derzeit etwa 130 Staaten von Ägypten über Russland bis zu den USA.

Reisen auf die Kanaren werden für Urlau­ber damit kompli­zier­ter: Im Moment können Reise­rück­keh­rer aus Risiko­ge­bie­ten einen kosten­lo­sen Corona-Test in Deutsch­land machen. Nach einem Beschluss der Gesund­heits­mi­nis­ter von Bund und Ländern soll sich das bald ändern. Geplant ist, dass ab dem 1. Oktober wieder ausschließ­lich die Quaran­tä­ne­re­ge­lung gelten soll. Das heißt: Die Betrof­fe­nen müssen sich beim Gesund­heits­amt melden und dann in Quaran­tä­ne begeben. Diese kann man erst verlas­sen, wenn ein frühes­tens fünf Tage nach der Einrei­se gemach­ter Test negativ ausfällt.

 

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