DÜSSELDORF (dpa) — Frauen dürfen in der katho­li­schen Kirche nicht die Predigt halten. Dagegen regt sich Wider­stand — der rund um den 17. Mai bundes­weit gezeigt wird.

Katho­li­kin­nen wollen das Predigt­ver­bot für Frauen in katho­li­schen Messen nicht mehr hinneh­men und setzen sich deshalb gezielt darüber hinweg.

Zum heuti­gen Tag der Aposte­lin Junia organi­sier­te die Katho­li­sche Frauen­ge­mein­schaft Deutsch­lands (kfd) zum zweiten Mal einen bundes­wei­ten Predi­ge­rin­nen­tag. Zwölf Frauen, darun­ter mehre­re Gemein­de­re­fe­ren­tin­nen, predig­ten dabei an zwölf Orten im gesam­ten Bundes­ge­biet, teilwei­se auch schon am Wochenende.

Theolo­gin Ulrike Göken-Huismann (59) vom kfd-Bundes­ver­band sagte der Deutschen Presse-Agentur, nach Kirchen­recht dürften Frauen in einer Messe mit Eucha­ris­tie­fei­er nicht predi­gen, sondern nur die männli­chen Pries­ter und Diako­ne. Das müsse sich unbedingt ändern. Sie hoffe, dass das Predigt­ver­bot für Frauen im Zuge des derzeit laufen­den Reform­pro­zes­ses in der katho­li­schen Kirche, des Synoda­len Wegs, gestri­chen werde. Die Gemein­de­re­fe­ren­tin Marian­ne Arndt, die am Samstag in einer Kölner Kirche gepre­digt hatte, sagte: «Ich glaube, wir müssen nach vorne gehen, um nicht nach den Arbei­tern und der Jugend im nächs­ten Schritt auch noch die Frauen in unserer katho­li­schen Kirche zu verlieren.»

Die Aposte­lin Junia wurde erst 2016 in die neue Einheits­über­set­zung der Bibel aufge­nom­men. Jahrhun­der­te­lang ging man aufgrund eines Überset­zungs­feh­lers davon aus, es hande­le sich um den Mann Junias.