LINDAU – In der Nacht auf Samstag (6. August) haben Bundes­po­li­zis­ten einen rumäni­schen Graffi­ti-Spray­er vorläu­fig festge­nom­men. Der Mann hatte im Bahnhof Lindau-Insel sowie im städti­schen Umfeld unter anderem zahlrei­che Hinweis­ta­feln, Sitzbän­ke und Fassa­den von denkmal­ge­schütz­ten Gebäu­den wahllos mit Farbe besprüht.

Ein aufmerk­sa­mer Bürger beobach­te im Bahnhof Lindau-Insel einen jungen Mann, wie dieser eine Sitzbank in der Bahnhofs­hal­le mit silber­ner Farbe besprüh­te. Geistes­ge­gen­wär­tig infor­mier­te der 69-Jähri­ge die Bundes­po­li­zei über seine Wahrneh­mung und gab eine detail­lier­te Perso­nen­be­schrei­bung des „Künst­lers“ ab. 

Zwei Bundes­po­li­zei­strei­fen eilten darauf­hin zum Tatort und konnten den mutmaß­li­chen Spray­er, der im Begriff war, in ein Taxi einzu­stei­gen, vorläu­fig festneh­men. An den Händen und der Kleidung des ausweis­lo­sen Rumänen erkann­ten die Beamten silber­ne Farbe. Der Zeuge konnte den Festge­nom­me­nen außer­dem als Täter identifizieren. 

Im Umkreis von etwa 50 Metern um den Bahnhof konnten die Bundes­po­li­zis­ten mindes­tens zehn verschie­de­ne Schmie­re­rei­en ausma­chen. Außer­dem fanden die Beamten in einem Müllei­mer das mutmaß­li­che Tatmit­tel, eine Spray­do­se mit silber­ner Acryl­far­be, auf. Die Polizis­ten sicher­ten sämtli­che Spuren und stell­ten anschlie­ßend anhand der Finger­ab­drü­cke die Identi­tät des 19-Jähri­gen fest. Der polizei­be­kann­te Beschul­dig­te war mit einem Promil­le alkoho­li­siert und stand zudem unter Drogeneinfluss. 

Die Beamten entlie­ßen den Wohnsitz­lo­sen später nach Rückspra­che mit der zustän­di­gen Staats­an­walt­schaft Kempten auf freien Fuß. Der Rumäne muss sich nun wegen Sachbe­schä­di­gung bezie­hungs­wei­se gemein­schäd­li­cher Sachbe­schä­di­gung straf­recht­lich verant­wor­ten. Die Ermitt­lung der genau­en Schadens­hö­he dauert aufgrund der Vielzahl von Geschä­dig­ten noch an.