Zum vierten Mal heißt es: Filmstart verscho­ben. Der neue 007-Thril­ler wird es 2020 nun gar nicht mehr auf die Leinwand schaf­fen. Doch das ist nicht nur für Bond-Fans eine schlech­te Nachricht.

Die Macher begrün­de­ten den Schritt damit, dass der Film so «von einem weltwei­ten Kinopu­bli­kum» gesehen werden könne. Ein Zusam­men­hang mit dem Corona­vi­rus wurde zwar nicht ausdrück­lich genannt, wegen der Pande­mie sind die Kinos in einigen Ländern aber zur Zeit noch geschlos­sen oder haben einge­schränk­te Kapazitäten.

Es ist bereits die vierte Verschie­bung von «Keine Zeit zu sterben» (Origi­nal­ti­tel: «No Time To Die»). Die Premie­re des 25. Bond-Films, des letzten mit Daniel Craig als 007, war nach einem Wechsel des Regis­seurs zunächst von Oktober 2019 auf Febru­ar 2020 verlegt worden. Später war der Termin um weite­re zwei Monate verscho­ben worden, weil das Drehbuch nachge­bes­sert werden musste. Nach dem Ausbruch des Corona­vi­rus verleg­ten die Produ­zen­ten den Start vom April auf den 12. Novem­ber 2020, nun wurde auch dieser Termin abgesagt.

Erst vor wenigen Wochen war eine zweite PR-Offen­si­ve für den Film mit neuen Plaka­ten, einem neuen Trailer und einer Podcast-Reihe gestar­tet. Am Donners­tag war das Musik­vi­deo zum Titel­song «No Time To Die» von Popstar Billie Eilish veröf­fent­licht worden. «Wir verste­hen, dass die Verschie­bung für unsere Fans enttäu­schend ist», hieß es in der Mittei­lung von Wilson und Brocco­li, «aber wir freuen uns nun darauf, «No Time To Die» im nächs­ten Jahr zu teilen.» Neben Craig werden in dem Block­bus­ter auch Oscar-Gewin­ner Rami Malek («Bohemi­an Rhapso­dy») als Bösewicht sowie Chris­toph Waltz zu sehen sein.

Der neue James-Bond-Film ist längst nicht der einzi­ge Kinofilm, auf den Fans länger warten müssen als geplant. In den vergan­ge­nen Wochen sind bereits unter anderem die Start­ter­mi­ne für die Holly­wood-Block­bus­ter «Wonder Woman 1984», «Top Gun Maverick», «Black Widow» und «The King’s Man» verlegt worden.

Die Corona-Krise macht der Film-Branche und auch etlichen Kinos schwer zu schaf­fen. Zwar haben die Häuser nach der Zwangs­pau­se weitge­hend wieder geöff­net, doch die Abstands­re­geln und gerin­ge Zuschau­er­zah­len berei­ten den deutschen Kinos Proble­me. Viele Häuser seien nur zu maximal 20 Prozent ausge­las­tet, hieß es kürzlich in einem Schrei­ben der AG Kino — Gilde Deutscher Filmkunst­thea­ter, in der sich Betrei­ber zusam­men­ge­schlos­sen haben. Trotz­dem seien kleine Kinos und Säle häufig ausver­kauft — aber «mit Besucher­zah­len, die oftmals unter zehn liegen».