RAVENSBURG — Seit dem 25.2.2021 beset­zen Aktivist*innen des Ravens­bur­ger Klima­camps den Altdor­fer Wald. Auf Initia­ti­ve des Unter­neh­mens Meichle+Mohr sieht der aktuel­le Regio­nal­plan­ent­wurf des Regio­nal­ver­bands Boden­see-Oberschwa­ben die Rodung von großen Teilen des Walds vor. “Für die CDU und für den Regio­nal­ver­band ist der Altdor­fer Wald nur ein bisher nicht vollstän­dig erschlos­se­nes Kiesab­bau­ge­biet. Für uns aber ist dieser wertvol­le Lebens­raum ein Symbol für unsere Zukunft. Wir werden uns der gewalt­vol­len Zerstö­rung des Altdor­fer Walds fried­lich in den Weg stellen”, verkün­det Klima­cam­pe­rin Emma Junker (17). “Der Altdor­fer Wald bleibt!”

Über die letzten Wochen errich­te­ten die Aktivist*innen bereits verschie­de­ne Struk­tu­ren wie Baumhäu­ser und Platt­for­men in drei bis fünf Meter Höhe. Passend zum landes­wei­ten Streik von Fridays for Future am 26.2.2021 (in Ravens­burg um 14:00 Uhr beim Schus­sen­park begin­nend) sind diese bezugs­fer­tig. Anwohner*innen sicher­ten bereits ihre Unter­stüt­zung in Form von warmen Essens­an­ge­bo­ten, Wäsche und Materia­li­en zu.

Die Beset­zung des Altdor­fer Walds hat die erfolg­rei­chen Beset­zun­gen des Hamba­cher Forsts und des Dannen­rö­der Walds zum Vorbild. “Dank der Aktio­nen in den letzten Monaten sind wir mittler­wei­le überre­gio­nal bekannt. Daher wird unsere Beset­zung zahlrei­che Klimagerechtigkeitsaktivist*innen aus ganz Deutsch­land anzie­hen, Besuche aus Augsburg und Berlin kündig­ten sich bereits an”, so Junkers Kolle­ge Lorenz Geiger (17).

“Wenn CDU und RVBO schon keinen Respekt vor intak­ten Ökosys­te­men haben und ihren unbezif­fer­ba­ren Wert gering­schät­zen, dann ändern vielleicht zumin­dest die nicht unerheb­li­chen Polizei­ein­satz­kos­ten ihre kühlen Profit­kal­ku­la­tio­nen”, so Geiger weiter. Der Einsatz im Dannen­rö­der Wald koste­te 150 Millio­nen Euro — “genug, um den gesam­ten öffent­li­chen Perso­nen­nah­ver­kehr in Hessen für vier Monate kosten­los zu machen”.