WEILHEIM AN DER TECK (dpa/lsw) — Alter­na­ti­ve Antrie­be sind der Kern der Verkehrs­wen­de. Die Brenn­stoff­zel­le ist dabei für Lastwa­gen ein wichti­ges Element. Minis­ter­prä­si­dent Kretsch­mann wirbt für eine entspre­chen­de Fabrik.

Knapp zwei Wochen vor einem Bürger­ent­scheid um ein neues Gewer­be­ge­biet mit einer Brenn­stoff­zel­len-Fabrik in Weilheim an der Teck (Kreis Esslin­gen) will Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann vor Ort für das Projekt werben. Der Grünen-Politi­ker trifft sich am heuti­gen Diens­tag (ab 17.00 Uhr) mit Vertre­tern von Cellcen­tric, einer Gemein­schafts­fir­ma des Lkw-Herstel­lers Daimler Truck und Volvo, die die Fabrik bauen will, sowie Kommu­nal­po­li­ti­kern und Bürgern. Die Abstim­mung über das Vorha­ben ist für den 24. April angesetzt.

Ein Sprecher Kretsch­manns sagte im Vorfeld, zu den Schlüs­sel­tech­no­lo­gien für die klima­neu­tra­le Zukunft gehöre die Brenn­stoff­zel­le. «Hier ist der Zug noch nicht abgefah­ren. Bis zur Großse­ri­en­fer­ti­gung hat es noch kein Land auf dieser Welt gebracht. Da haben wir eine reelle Chance. Die wirtschaft­li­che Landkar­te wird neu gezeich­net.» Kretsch­mann wolle, dass Baden-Württem­berg ein starker High-Tech-Stand­ort bleibe. Beim Flächen­ver­brauch müsse man das Ganze in den Blick nehmen und klug abwägen: in die Zukunft weisen­de Ansied­lun­gen ermög­li­chen, aber gleich­zei­tig den Boden­ver­brauch reduzieren.

Cellcen­tric will nach eigenen Angaben alter­na­ti­ve Antrie­be für schwe­re Lastwa­gen entwi­ckeln. Die Bevöl­ke­rung soll darüber abstim­men, ob die circa 30 Hektar große Gewer­be­flä­che «Rosen­loh» gebaut und für lokale Unter­neh­men sowie für Unter­neh­men mit klima­re­le­van­ten Techno­lo­gien zur Verfü­gung stehen soll.

Die mögli­che Fabrik soll auf einem 15 Hektar großen Gelän­de in dem Gewer­be­ge­biet entste­hen. Entschei­den sich die Bürger für die Auswei­sung des Gebiets, könnten die Bauar­bei­ten kommen­des Jahr und die Produk­ti­on spätes­tens Anfang 2026 begin­nen, wie eine Cellcen­tric-Spreche­rin mitteil­te. Angaben zur Höhe der mögli­chen Inves­ti­ti­on wurden nicht gemacht. Insge­samt sollen dort einmal rund 800 Menschen arbeiten.

Bürger­meis­ter Johan­nes Züfle hatte erklärt, mit der Ansied­lung eines großen Techno­lo­gie­un­ter­neh­mens erhal­te die Stadt eine riesi­ge Entwick­lungs­chan­ce. Projekt­geg­ner kriti­sier­ten hinge­gen den großen Flächen­ver­brauch des Vorha­bens, sagte er. «Boden ist kostbar, auch in Weilheim. Gerade weil Boden kostbar ist, auch im Bereich Rosen­loh, wollen wir mit großer Achtsam­keit abwägen.»