STUTTGART (dpa) — Der Kampf gegen die hohe Infla­ti­on wird aus Sicht des Chefs der größten deutschen Landes­bank noch lange dauern. Die Infla­ti­on werde sinken, die Frage sei aber, ob sie auf ein norma­les Niveau in Richtung zwei Prozent zurück­ge­he, sagte der Chef der Landes­bank Baden-Württem­berg (LBBW), Rainer Neske, der «Stutt­gar­ter Zeitung» und den «Stutt­gar­ter Nachrich­ten» (Samstag). «Das wird länger dauern, und ich hoffe, dass die Europäi­sche Zentral­bank den Atem hat, hier lange gegenzuhalten.»

Derzeit sehe er viele infla­ti­ons­trei­ben­de Tenden­zen: Die wirtschaft­li­chen Bezie­hun­gen zwischen den USA und China seien schwie­rig, Unter­neh­men würden daher ihre Geschäf­te in China überden­ken. «Andern­orts zu produ­zie­ren, wird aber in vielen Fällen teurer sein.» Außer­dem werde darüber geredet, die Liefer­ket­ten anpas­sungs­fä­hi­ger zu machen. Dafür brauche es aber etwa größe­re Lager­hal­len. Auch der Fachkräf­te­man­gel sei ein Kosten­trei­ber. «Deshalb glaube ich, dass wir den Infla­ti­ons­kampf noch lange führen müssen.»