KÖLN (dpa) — Herrscht noch die Ruhe vor dem Sturm? Spätes­tens zum Jahres­wech­sel erwar­tet Gesund­heits­mi­nis­ter Lauter­bach eine große und schnel­le Welle der Corona-Varian­te Omikron auch hierzulande.

Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­ter Karl Lauter­bach (SPD) rechnet zum Jahres­wech­sel mit einer großen Welle der anste­cken­de­ren Corona­vi­rus-Varian­te Omikron auch in Deutschland.

«Eine große, schnel­le Welle haben wir noch nicht. Das wird sich ändern zum Jahres­wech­sel und in der ersten Januar-Woche», mahnte Lauter­bach am Donners­tag bei WDR 2. In einigen europäi­schen Ländern wie in Großbri­tan­ni­en ist die Omikron-Varian­te bereits vorherrschend.

In der dreistün­di­gen Sendung «Morgen­ma­ga­zin» seines Heimat­sen­ders beant­wor­te­te der 58 Jahre alte Kölner viele Fragen von Radio-Hörerin­nen und Hörern rund um die Themen Corona und Impfen.

Lauter­bach geht davon aus, dass es mit den derzeit forcier­ten Booster-Impfun­gen nicht getan sein wird. «Ich persön­lich würde von einer vierten Impfung ausge­hen», sagte er. Dies sei aber noch nicht wissen­schaft­lich belegt. «Was wir sicher wissen, ist, dass wir eine Booster-Impfung benöti­gen.» Mit den Auffri­schungs­imp­fun­gen könne man «70 bis 80 Prozent der sympto­ma­ti­schen Krank­heits­fäl­le verhin­dern», beton­te der Minis­ter. «Später im Laufe des Jahres» sei wahrschein­lich eine vierte Impfung notwen­dig, die spezi­ell auf die Omikron-Varian­te abgestimmt sei.

Die häufig gestell­te Frage, ob künftig immer weite­re Impfun­gen notwen­dig seien, könne er noch nicht seriös beant­wor­ten. «Das wird davon abhän­gen, wie lange die Booster-Impfung wirkt. Zur Impfrou­ti­ne kann man noch nichts sagen», meinte Lauter­bach. Daher lasse sich auch nicht prognos­ti­zie­ren, wie es mit Corona in einem Jahr ausse­he. «Das weiß niemand. Das wäre ein Blick in die Kristall­ku­gel. Ich gehe aber davon aus, dass sich neue Varian­ten bilden werden. Ob sie gefähr­li­cher werden, kann niemand sagen», so der Medizi­ner. Man müsse sich auf jeden Fall «Flexi­bi­li­tät» bewah­ren und die Maßnah­men ständig an die jewei­li­gen Entwick­lun­gen und neuen medizi­ni­schen Erkennt­nis­se anpassen.

Lauter­bach freut sich nun auf das Weihnachts­fest im Kreise der Familie. Die sei in letzter Zeit «viel zu kurz gekom­men», räumte der Politi­ker angesichts des derzeit unermüd­li­chen Arbeits­ein­sat­zes als Gesund­heits­mi­nis­ter ein. Weder zu Weihnach­ten noch zu Silves­ter plane er eine große Feier: «Ich werde in ganz kleiner Runde feiern. Weniger als fünf Leute. Ich werde ein besinn­li­ches Fest feiern und das rate ich auch allen», sagte er einen Tag vor Heiligabend.