BAD SAULGAU — Vor etwas mehr als zwei Wochen hat Ute Epp ihren eigenen Laden in der Bad Saulgau­er Innen­stadt eröff­net. Zum Sorti­ment gehören in aller­ers­ter Linie Spiel­wa­ren für Babys und Kinder bis 6 Jahren, aber auch Beklei­dung und Dekoar­ti­kel für’s Kinder­zim­mer. Epp hebt sich dabei von anderen Spiel­wa­ren­ge­schäf­ten davon ab, dass alle Produk­te nachhal­tig und fair sind. Ausnahms­los stammen alle Artikel von europäi­schen Liefe­ran­ten. Und sie sind beson­ders umwelt­freund­lich – denn sie bestehen zu einem großen Teil aus Natur­ma­te­ria­li­en wie Wolle oder Holz oder aus recycel­tem Kunststoff. 

Wie es genau zu diesem Geschäfts­kon­zept gekom­men ist, erzähl­te die Existenz­grün­de­rin vor einigen Tagen beim Besuch von Bürger­meis­ter Rapha­el Osmakow­ski-Miller, der mit Wirtschafts­för­de­rin Ilona Boos und Alexan­dra Lott, Vorsit­zen­de der UBS-Einzel­händ­ler, zur Eröff­nung gratu­lier­te. Ausgangs­si­tua­ti­on sei gewesen, dass es ihr als Oma von drei Enkel­kin­dern recht schwer gefal­len sei, nachhal­ti­ge Spiel­wa­ren zu finden. So sei die Idee entstan­den, selbst einen Laden zu eröff­nen, der diese Lücke ausfüllt. 

Mit der ehema­li­gen Boutique Ciao Moda wurde gerade auch eine passen­de Einzel­han­dels­im­mo­bi­lie in bester Lage frei. Nach einigen Gesprä­chen war sich Epp dann auch mit Vermie­te­rin Irmgard Ginde­le einig. Und für den Umbau konnte Epp auf ihren Bruder zählen. Der arbei­tet bei Laden­bau König in Mengen und richte­te die 118 Quadrat­me­ter große Fläche mit ganz viel Liebe zum Detail ein.

Das spürt man, denn wer das „Leomi“ betritt, fühlt sich gleich richtig wohl – so auch Rapha­el Osmakow­ski-Miller. „Es ist echt super hier und beson­ders gefällt mit, dass es so gut nach Holz riecht“, lobt der Bürger­meis­ter. Ein weite­rer Grund für die Wohlfühl­at­mo­sphä­re: Der Laden ist nicht vollge­stellt, sondern offen und großzü­gig gehal­ten. Und zum Konzept gehört auch eine tolle Spiel­ecke für die Kinder und eine gemüt­li­che Kaffee­ecke für Eltern. „Die Kleinen können sich so hier beschäf­ti­gen und während Mama noch Einkäu­fe erledigt, kann Papa einen Cappuc­ci­no schlür­fen – oder umgekehrt“, erklärt Epp. Starten wird die Laden­in­ha­be­rin außer­dem in Kürze mit Bastel­kur­sen und Workshops spezi­ell für und mit Kindern. Die sollen zweimal im Monat statt­fin­den. Eine eigene Aktions­flä­che ist jeden­falls schon eingerichtet. 

Angelau­fen ist der erste halbe Monat bereits sehr gut. „Wir bekom­men echt positi­ve Rückmel­dun­gen und die Leute kommen auch nicht nur herein, sondern haben wirklich viel mitge­nom­men“, freut sich Ute Epp. Die Ware stammt übrigens zu einem großen Teil von Produ­zen­ten aus Skandi­na­vi­en. „Dänemark ist da Vorrei­ter bei nachhal­ti­gem und schad­stoff­ar­men Spiel­zeug“, so Epp. Weil das Spiel­zeug aber keine Massen­wa­re sei, müsse man daran denken, recht­zei­tig nachzubestellen.

Dass das „Leomi“ so gut ankommt, freut ganz beson­ders auch Ilona Boos. Mit dabei hatte die Wirtschafts­för­de­rin die Zusage für das Förder­pro­gramm zur Ansied­lung von Lagen­ge­schäf­ten in der Innen­stadt mit dabei, aus dem die Stadt die Existenz­grün­dung mit 4.500 Euro unter­stützt. Gleich­zei­tig ist Boos bei der Stadt­ver­wal­tung auch für das Thema Nachhal­tig­keit zustän­dig. Das neue Geschäft freue sie deshalb gleich doppelt.