TUTTLINGEN — Masken, die speziell die Belange von Hörgeschädigten berücksichtigen, werden auch in Tuttlingen hergestellt. Mit dem Erlös unterstützt das „Hörhaus Tuttlingen“ in der Bahnhofstraße 5 außerdem zwei soziale Projekte.
Sie dämmen die Ausbreitung des Coronavirus weiterhin ein, gleichzeitig aber haben Mund-Nasen-Masken auch nachteilige Nebenwirkungen – vor allem für hörgeschädigte Menschen. „Als das Thema Maskenpflicht aufkam, ist mir und meinen Mitarbeitern schnell klar gewesen, dass es hier zu einigen Problemen kommen wird – vor allem für Menschen, die auf Hörsysteme angewiesen sind“, so Torsten Saile, Geschäftsführer des Hörhauses. Schließlich können Hörgeschädigte hinter dem Stoff nicht mehr die Lippen ihres Gegenübers erkennen. Gleichzeitig dämmt die Maske auch die Geräusche und erschwert so Menschen mit eingeschränkter Hörfähigkeit die Kommunikation. „Wir haben bei uns im Geschäft mehrere Messungen durchgeführt“, so Saile, „und es hat uns nicht gewundert, dass es zu einer gefühlten Lautstärkenhalbierung kommt.“
Um darauf zu reagieren, stellt das Hörhaus nun in eigener Regie sogenannte Lippenlesemasken her. Bei ihnen ist ein Sichtfeld aus durchsichtigem Kunststoff eingelegt, so dass der Blick auf den Mund frei bleibt. Die Folie kann entnommen und täglich gewaschen werden. Parallel dazu hat Saile für Hörgeräteträger ein Maskenprogramm entwickelt, das auf die neuen Bedingungen reagiert und am Hörgerät eingestellt werden kann.
Die Masken kosten 20 Euro pro Stück. Dafür unterstützt man auch gleich zwei soziale Projekte: Für jede verkaufte Maske gehen 15 Euro an die Hospizgruppe und den Kinderschutzbund Tuttlingen. Bisher konnte so bereits eine Spendensumme von 1.245 Euro zusammengetragen werden.