BAD WALDSEE/OSNABRÜCK – Aufmerksam geworden bin ich auf Lisa Strat im Herbst 2021. Mein Instagram-Algorithmus hat mir dankenswerterweise ein Foto von ihr auf der Timeline angezeigt. Was für eine Ausstrahlung, was für ein Charisma, waren meine ersten Gedanken und natürlich habe ich das auch gleich mit meinen Augen des Konzertfotografen beurteilt, ohne zu diesem Zeitpunkt überhaupt ihre Musik zu kennen, war mir aber sofort klar, diese junge Künstlerin will ich vor meiner Linse haben.
Dass Sie ein Ausnahmetalent ist, zeigte dann schon allein die Tatsache, dass Sie bei Ihrem ersten Auftritt überhaupt gleich den Salzig-Bandwettbewerb 2020 in Salzgitter gewann und dies Corona geschuldet auch noch online. Einen besseren Start in eine Musikkarriere kann man sich also kaum vorstellen.
Was die Sache dann aber richtig spannend macht, ist die Tatsache, dass Lisa Strat Autodidaktin ist. „Noten kann ich keine und alle Instrumente habe ich mir selbst beigebracht“, sagt sie selbstbewusst und als wäre das die natürlichste Sache der Welt. So viel musikalisches Talent in einer Person vereint, dass macht einem richtig ehrfürchtig.
Gitarre, Bass, Schlagzeug, Perkussion, Piano, Synthesizer, Trompete, Beatbox, das alles verbindet sie über eine Loop-Station mit ihrem Gesang und fertig ist die Band.
Selbst bezeichnet Lisa Strat ihre Musik als „emotional bunten Cross-over Mix aus Indie, Folk und Elektronik“. Sie spielt nur eigene Stücke, allerdings ohne diese im Detail aufgeschrieben zu haben. Die Melodien hat sie alle im Kopf, bei ihren Auftritten improvisiert sie viel und lässt die Lieder dann einfach laufen.
So spielt sie die Loops bei jedem Auftritt immer neu ein, man merkt es kaum, es geht fast wie nebenbei. Ein paar Mal drückt sie dabei beiläufig auf die vor ihr stehenden Touchpads am Boden, das macht sie barfuß, „weil das so am besten geht und Sie sich so auf der Bühne auch am wohlste fühlt“, wie sie selbst sagt.
Lisa Strat auf der Bühne zu sehen ist wirklich eine Offenbarung. Einerseits die absolute „Rampensau“, andererseits unglaublich feinfühlig und emotional, gleichzeitig mit der Fähigkeit das Publikum zu fesseln und magisch „um den Finger zu wickeln“. Ebenso faszinierend mitzuerleben, wie emotional sie in ihren eigenen Grooves aufgeht und fast magisch mit Gesten und Bewegungen mit diesen verschmilzt. So viel Talent auf einmal sieht man selten, das macht sie zu einer absoluten Ausnameerscheinung im aktuellen Musik-Business.
Was aber tatsächlich am meisten fasziniert, ist ihre Stimme. Geradezu wohltuend geerdet und wesentlich tiefer angelegt als bei vielen aktuell erfolgreichen Sängerinnen. Sie weiß perfekt mit Ihrer unverkennbaren Stimmlage umzugehen. Ob laut schreiend oder sanft intoniert, es macht einfach Spaß dieser wunderschönen Stimme zuzuhören, man kann einfach nicht genug davon bekommen.
Die Bilder sind am 22. Oktober 2022 beim Furios 3000 Festival in Osnabrück entstanden. Und nach diesem wirklich furiosen Auftritt hat sich Lisa Strat von mir den Titel „Newcomerin des Jahres 2022“ auch redlich verdient.
Mehr Infos zu Lisa Strat gibt es auf www.lisastrat.com
Und jetzt heißt es noch etwas Geduld haben, bis die neuen Live Dates von Lisa Strat online sind und dann unbedingt live anschauen. Das muss man gehört und gesehen haben!!!
Text und Bilder von Oliver Hofmann