BERLIN (dpa) — Mit Maske oder ohne: Darüber können Fahrgäs­te ab heute selbst entschei­den. Sowohl im Fernver­kehr als auch in allen verblie­be­nen Bundes­län­dern mit Masken­pflicht läuft diese aus — zur Freude der Branche.

In ganz Deutsch­land können Busse und Bahnen wieder ohne Maske genutzt werden. Nach fast drei Jahren Corona entfällt die Trage­pflicht ab heute im Fernver­kehr. Paral­lel dazu wird die Vorschrift in den übrigen neun Bundes­län­dern aufge­ho­ben, in denen sie im Regio­nal­ver­kehr bisher noch galt. Zuletzt hatten sich auch die Verkehrs­un­ter­neh­men dafür ausge­spro­chen, die Pflicht im Öffent­li­chen Perso­nen­nah­ver­kehr (ÖPNV) zu beenden.

«Eine Pflicht war aus Branchen­sicht angesichts der pande­mi­schen Lage schon lange nicht mehr nötig», teilte ein Sprecher des Verbands Deutscher Verkehrs­un­ter­neh­men (VDV) auf Anfra­ge der Deutschen Presse-Agentur mit. «Und es fiel auch immer schwe­rer, diese bei den Fahrgäs­ten durch­zu­set­zen und ihnen zu erklä­ren, warum man im vollbe­set­zen Flieger oder in der ausver­kauf­ten Konzert­hal­le keine Maske tragen musste, aber auf dem Weg zum Flugha­fen oder zum Konzert in den Bussen und Bahnen schon.»

Sogar Deutsche Bahn forder­te Ende der Maskenpflicht

Selbst die Deutsche Bahn, sonst eher zurück­hal­tend mit öffent­li­chen Forde­run­gen an die Bundes­re­gie­rung, hatte sich bereits vor einigen Wochen für ein baldi­ges Masken­en­de in Fernzü­gen ausge­spro­chen. «So vermei­den wir einen Flicken­tep­pich mit unter­schied­li­chen Regeln inner­halb Deutsch­lands und zwischen den verschie­de­nen Verkehrs­trä­gern», schrieb Fernver­kehrs­vor­stand Micha­el Peter­son Mitte Januar auf der Berufs­platt­form LinkedIn.

Schließ­lich beschloss das Bundes­ka­bi­nett das Auslau­fen der Masken­pflicht im Fernver­kehr zum 2. Febru­ar. Ursprüng­lich sollte die Trage­pflicht in ICEs, ICs, ECs und Fernbus­sen wie Flixbus noch bis Anfang April bestehen bleiben. Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­ter Karl Lauter­bach (SPD) rät dazu, weiter­hin freiwil­lig Masken zu tragen.

Der Regio­nal­ver­kehr wieder­um ist Sache der Länder. Zuletzt waren es neun Bundes­län­der, in denen noch die Masken­pflicht in Bussen und Bahnen galt. Seit Donners­tag setzen auch sie auf Freiwil­lig­keit. In Nordrhein-Westfa­len und Hamburg fiel die Masken­pflicht am Mittwoch.

Die Masken­pflicht wurde im Zuge der Corona-Pande­mie im Frühjahr 2020 in öffent­li­chen Verkehrs­mit­teln schritt­wei­se einge­führt. Zunächst reich­ten Tücher oder Schals, auch weil Masken knapp waren. Anfang 2021 führte Bayern schließ­lich als erstes Bundes­land eine FFP2-Masken­pflicht ein, was sich schließ­lich durchsetzte.

Keine separa­ten Berei­che mit Masken­pflicht geplant

Nicht allen Fahrgäs­ten dürfte das Ende der Masken­pflicht in Zügen geheu­er sein. Kurz nach Lauter­bachs Ankün­di­gung zum Ende der Maßnah­me forder­ten etwa manche Nutze­rin­nen und Nutzer auf der Kurznach­rich­ten­platt­form Twitter, separa­te Berei­che in Fernzü­gen der Deutschen Bahn für dieje­ni­gen einzu­rich­ten, die weiter­hin nicht neben Fahrgäs­ten ohne Maske sitzen wollen.

Doch solche ausge­wie­se­nen Berei­che werde es in den Fernzü­gen nicht geben, teilte ein Bahnspre­cher auf Anfra­ge mit. Auch die Verord­nun­gen der Länder sähen keine eigenen Berei­che mit Masken­pflicht in Bussen und Bahnen vor. «Fahrgäs­te mit beson­de­rem Schutz­be­dürf­nis können auch zum eigenen Schutz weiter­hin eine Maske tragen», sagte der Bahn-Sprecher.

Im Gesund­heits- und Pflege­be­reich bleiben einige Corona-Regeln noch bestehen: Bundes­weit müssen Besucher von Kranken­häu­sern, Pflege­ein­rich­tun­gen, Arzt- und Zahnarzt­pra­xen bis zum 7. April weiter­hin FFP2-Maske tragen, für den Zutritt zu Klini­ken und Pflege­hei­men braucht es außer­dem einen negati­ven Test.