WIESBADEN (dpa) — Immer mehr Menschen in Deutsch­land haben Einkünf­te von mindes­tens einer Milli­on Euro. Regio­nal gibt es aller­dings deutli­che Unterschiede.

Die Zahl der Einkom­mens­mil­lio­nä­re in Deutsch­land steigt und steigt. Gut 27.400 aller erfass­ten Lohn- und Einkom­men­steu­er­pflich­ti­gen hatten 2019 Einkünf­te von mindes­tens einer Milli­on Euro, wie das Statis­ti­sche Bundes­amt mitteil­te. Das waren knapp 1200 mehr als ein Jahr zuvor.

In den vergan­ge­nen Jahren hatte die Zahl der Einkom­mens­mil­lio­nä­re konti­nu­ier­lich zugelegt. 2010 waren es noch knapp 14.670. Die Daten aus der Zeit davor sind unter anderem wegen der Einfüh­rung der Abgel­tungs­steu­er auf Kapital­erträ­ge nur begrenzt vergleichbar.

Für die Mehrheit (58 Prozent) der Einkom­mens­mil­lio­nä­re waren 2019 Einkünf­te aus einem Gewer­be­be­trieb die Haupt­ein­nah­me­quel­le. Bei weite­ren 20 Prozent stamm­ten sie vorwie­gend aus nicht­selbst­stän­di­ger Arbeit und bei 16 Prozent aus selbst­stän­di­ger Arbeit. Andere Einkunfts­ar­ten spiel­ten den Angaben zufol­ge nur eine unter­ge­ord­ne­te Rolle. Im Bundes­schnitt lagen die Einkünf­te dieser Menschen bei 2,7 Millio­nen Euro.

Größte Millio­närs­dich­te in Hamburg

Bezogen auf die Gesamt­zahl der Steuer­pflich­ti­gen lebten wie schon in den Vorjah­ren die relativ meisten Einkom­mens­mil­lio­nä­re in Hamburg. Dort hatten 12 von 10.000 unbeschränkt Einkom­men­steu­er­pflich­ti­gen Jahres­ein­künf­te jenseits der Millio­nen­gren­ze. In Bayern waren es 9 von 10.000 Steuer­pflich­ti­gen. Die gerings­te Millio­närs­dich­te hatten Sachsen-Anhalt und Thürin­gen mit jeweils weniger als 2 von 10.000 Steuerpflichtigen.

In absolu­ten Zahlen gab es die meisten Einkom­mens­mil­lio­nä­re in Bayern (6365), gefolgt vom bevöl­ke­rungs­reichs­ten Bundes­land Nordrhein-Westfa­len (5959) und Baden-Württem­berg (4521).

Nach einer Bundes­bank-Studie besaßen 2021 die reichs­ten zehn Prozent der Haushal­te in Deutsch­land 56 Prozent des gesam­ten Netto­ver­mö­gens abzüg­lich Schul­den. Die untere Hälfte der Haushal­te muss sich mit mageren 3 Prozent begnü­gen. Bei der Befra­gung der Noten­bank gaben die priva­ten Haushal­te Auskunft über ihr Vermö­gen. Dazu zählen Immobi­li­en und Autos, wertvol­le Sammlun­gen und Schmuck, Gutha­ben auf Sparkon­ten, Bauspar­ver­trä­ge, Aktien, Lebensversicherungen.

Den höchs­ten Steuer­satz von 45 Prozent — die sogenann­te Reichen­steu­er — mussten 114.500 Bürger 2019 zahlen. Das waren 2200 mehr als im Jahr zuvor. Auf sie entfie­len 6,6 Prozent der gesam­ten Einkünf­te und 13,2 Prozent der Steuer­sum­me. 2019 wurden Jahres­ein­kom­men ab 265.327 Euro — bezie­hungs­wei­se ab 530.654 Euro bei gemein­sam veran­lag­ten Perso­nen — mit dem Höchst­satz besteuert.

Insge­samt erziel­ten die 42,8 Millio­nen Steuer­pflich­ti­gen damals Einkünf­te in Höhe von 1,9 Billio­nen Euro, das waren 81 Milli­ar­den Euro mehr als im Vorjahr.