Wangen — Der Stadteingang beim Museumscafé wird jetzt mit einigen gezielten Eingriffen verschönert. Am Montag früh begann die Sanierung des Brunnens. Auch der Durchgang samt Garten zwischen Argen und Brunnen wird attraktiver gestaltet. Wenn 2021 das Museumscafé nach der Sanierung über den Winter neu verpachtet werden kann, soll auch das gesamte Umfeld passen. Eventuell könnte dann auch ein kleiner, geschützter Bereich auf der Rückseite des Cafés entstehen.
Für Stadtsanierer Martin Schwenger sind die Eingänge zur Altstadt so etwas wie ein Versprechen für das, was da im Standkern an schönen und erlebenswerten Dingen noch kommt. Deshalb richtet er nach dem Kreuzplatz, wo 2019 der Brunnen saniert wurde, jetzt sein Augenmerk auf die Situation bei der Stadtmauer. Im ersten Schritt wird auch der Brunnen am Übergang von Eselberg und Langer Gasse gereinigt und mit einem neuen Anstrich versehen.
„Der gusseiserne Brunnen ist ein Denkmal aus dem Jahr 1885 in neugotischem Stil“, sagt Schwenger. „Er muss an diesem Standort bleiben, und alle Arbeiten an ihm sind auch mit dem Amt für Denkmalpflege abzustimmen.“ Nachdem das Wasser abgelassen und der Brunnen grob gereinigt ist, wird der Kalk im Brunnentrog abgetragen. Um die Flächen richtig sauber zu bekommen, wird der Brunnen mit Trockeneis abgestrahlt. Weil von fliegenden Eisteilchen, die minus 73 Grad kalt sind, eine Gefahr für Passanten ausgeht, wurde das Objekt mit einem Bauzaun abgeschirmt.
Anschließend werden die Fugen im Trog gereinigt und neu verfugt, damit der Brunnen auch dichthält, wenn wieder Trinkwasser aus dem Hahn fließt. Die Maler vom städtischen Bauhof mit Manfred Hengge, Manfred Karg und Werner Lixenfeld verleihen ihm schließlich mit verschiedenen Grautönen, Braunrot und Perlgold ein neues, frisches Aussehen. Der Brunnen wird am Ende jenem vor dem „Goldenen Kreuz“ ähnlich sehen. Organisiert wird das Projekt in Zusammenarbeit mit der Stadtbildpflege, finanziert wird es über den Haushalt des Kultur- und Sportamts.
Parallel zur Brunnensanierung wird auch der Durchgang von dort Richtung Argen verschönert. Frischer Kies wird für eine neue Optik sorgen und vor dem Pulverturm — dort, wo bis 2008 schon einmal ein Baum stand, — soll wieder ein Hochstamm gepflanzt werden, um den Bereich aufzuwerten. Der Putto, der bei der Sanierung der Rathausfassade 2017/18 links oben an der Dachkante abmontiert worden war, dekoriert jetzt als ein neues, hübsches Detail den Garten. Der füllige kleine Engel wurde gereinigt und erhielt auf einem Sockel einen neuen Platz. Das Original aus der Barockzeit ist nicht mehr vorhanden. „Es ist eine Kopie des ursprünglichen Puttos“, sagt Schwenger. Wo das Original im Lauf der Jahre geblieben ist — auf diese Frage muss Schwenger mit Bedauern die Antwort schuldig bleiben. Nach und nach soll der Garten mit einem Bäumchen und einem bereits im Bauhof vorhandenen Metallzaun den letzten Schliff bekommen.