STUTTGART  — Das Verkehrs­mi­nis­te­ri­um Baden-Württem­berg hatte im Sommer die Städte und Gemein­den in Baden-Württem­berg aufge­ru­fen, sich am diesjäh­ri­gen Wettbe­werb um die vom Land finan­zier­ten Fußver­kehrs-Checks zu bewer­ben. Eine Fachju­ry hat aus mehr als 60 Bewer­ber­kom­mu­nen die Gewin­ner ausge­wählt. Asperg, Baden-Baden, Daisen­dorf, Esslin­gen, Gundel­fin­gen, Konstanz, Malsch, Mengen, Metzin­gen und Wernau (Neckar) erhiel­ten die Teilneh­mer­ur­kun­den am Montag von Verkehrs­mi­nis­ter Hermann überreicht.

Verkehrs­mi­nis­ter Winfried Hermann dazu: „Die ausge­wähl­ten Kommu­nen erhal­ten mit den Fußver­kehrs-Checks 2020 einen beson­de­ren Schub. Ich hoffe, dass Sie die aus dem Prozess hervor­ge­hen­den Maßnah­men­emp­feh­lun­gen konse­quent umset­zen. Das umfasst auch die Bereit­schaft, Flächen zuguns­ten des Fußgän­ger­ver­kehrs umzuver­tei­len.“ Dafür stehen seit diesem Jahr auch Förder­mit­tel aus dem Landes­ge­mein­de­ver­kehrs­fi­nan­zie­rungs­ge­setz (LGVFG) zur Verfügung.

Die Fußver­kehrs-Checks 2020 stehen unter dem Themen­schwer­punkt „Mehr Platz zum Gehen“. Mit dem Motto greift der Wettbe­werb eine Grund­an­for­de­rung des Fußver­kehrs auf. Ausrei­chend dimen­sio­nier­te Fußver­kehrs­flä­chen motivie­ren die Menschen dazu, gerne und häufig zu Fuß zu gehen. Mehr Platz für Fußgän­ge­rin­nen und Fußgän­ger verwan­delt Straßen­räu­me in Lebens­räu­me und lädt so zum Austausch ein, zum Verwei­len, Flanie­ren und Spielen.

Eine Fachju­ry hat die zehn Städte und Gemein­den für die sechs­te Runde der Fußver­kehrs-Checks ausge­wählt. Für die teilneh­men­den Städte und Gemein­den trägt das Land die Kosten für die Fußver­kehrs-Checks. Das kommu­na­le Inter­es­se ist wie in den Vorjah­ren sehr groß; auch deshalb wurde die Zahl der teilneh­men­den Kommu­nen von acht auf zehn erhöht.

Hinter­grund

Bei den Fußver­kehrs-Checks bewer­ten Bürge­rin­nen und Bürger sowie Verwal­tung und Politik im Rahmen von Workshops und Begehun­gen im Dialog die Situa­ti­on des Fußver­kehrs in ihrer Kommu­ne. Mit der Unter­stüt­zung eines Fachbü­ros erarbei­ten sie Maßnah­men­vor­schlä­ge, um die Wege zu Fuß künftig noch attrak­ti­ver und siche­rer zu gestal­ten. Ziel der Fußver­kehrs-Checks ist es, den Fußver­kehr in Politik und Verwal­tung wieder als eigen­stän­di­ge und wichti­ge Mobili­täts­form ins Bewusst­sein zu rücken, konkre­te Verbes­se­run­gen anzusto­ßen und einen Impuls für eine verstärk­te Förde­rung des Fußver­kehrs vor Ort zu setzen.

Die Fußver­kehrs-Checks werden seit 2015 durch­ge­führt, Baden-Württem­berg war damit Pionier in diesem Gebiet. Bereits ein Fünftel aller Kommu­nen in Baden-Württem­berg haben sich inzwi­schen für eine Teilnah­me an den Fußver­kehrs-Checks bewor­ben. In einer Evalua­ti­on der ersten beiden Runden 2015 und 2016 bestä­tig­ten die Kommu­nen, die damals teilge­nom­men hatten, dass die Fußver­kehrs-Checks wirken. Es wurden konkre­te Maßnah­men in den Kommu­nen angesto­ßen, die vom Verbes­sern der Gehweg­ober­flä­che bis hin zur Bereit­stel­lung eines Budgets zur Umset­zung eines Fußver­kehrs­kon­zep­tes reichen.

Die Auswahl der Kommu­nen hat eine Fachju­ry aus Vertre­te­rin­nen und Vertre­tern des Gemein­de- und des Städte­tags Baden-Württem­berg, der Univer­si­tät Stutt­gart, des Fachver­bands FUSS e. V., der Nahver­kehrs­ge­sell­schaft Baden-Württem­berg sowie des Minis­te­ri­ums für Verkehr vorge­nom­men. Entschei­dend für die Auswahl war u.a. eine möglichst große Bandbrei­te von Fußver­kehrs­the­men, aber auch die Einbe­zie­hung des diesjäh­ri­gen Themen­schwer­punkts. Darüber hinaus wurden bei der Auswahl Kommu­nen mit unter­schied­li­cher Größe, Topogra­phie und Erfah­rung im Bereich der Fußver­kehrs­för­de­rung berücksichtigt.