STUTTGART (dpa/lsw) — Abstri­che beim Arten­schutz fürch­tet der Chef des Natur­schutz­bun­des Nabu Baden-Württem­berg, Johan­nes Enssle, angesichts von Sparzwän­gen und der Fokus­sie­rung des Landes auf Windkraft. «Ein bisschen wirkt es manch­mal schon so, als ob Windrä­der derzeit noch die einzi­ge politi­sche Währung sind», sagte er der «Schwä­bi­schen Zeitung» (Diens­tag). Zudem müsse das Umwelt­mi­nis­te­ri­um zehn Millio­nen Euro sparen, die Hälfte davon solle beim Natur­schutz gestri­chen werden. «Damit sägen wir an dem Ast, auf dem wir sitzen.»

Enssle monier­te gegen­über der Zeitung auch, dass nun häufi­ger Ausnah­me­re­ge­lun­gen bei der Geneh­mi­gung von Windrä­dern greifen sollten. Das funktio­nie­re nur, wenn im Gegen­zug in Arten­hilfs­pro­gram­me inves­tiert werde. Dafür sei bisher kein Geld vorge­se­hen. «Baden-Württem­berg muss hier selber aktiv werden.» Zwar habe keine Landes­re­gie­rung in Deutsch­land soviel für den Umwelt- und Natur­schutz getan wie die des grünen baden-württem­ber­gi­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Winfried Kretsch­mann. «Aber jetzt droht das Thema ins Abseits zu geraten.»