ILLERKIRCHBERG (dpa/lsw) — Die AfD hat nach dem Gewalt­ver­bre­chen an zwei Mädchen in Iller­kirch­berg nahe Ulm bei einer Kundge­bung gegen die Migra­ti­ons­po­li­tik in Deutsch­land protes­tiert. Die Partei nannte die Aktion vom Samstag vor dem Rathaus eine «stille Gedenk­ver­an­stal­tung». Ein Sprecher der Partei sprach von etwa 70 bis 90 Menschen. Eine Spreche­rin des Landrats­am­tes Alb-Donau-Kreis schätz­te die Teilneh­mer­zahl auf 120 bis 150 Menschen.

In Abgren­zung zu der AfD-Veran­stal­tung versam­mel­ten sich am Samstag in der Nähe weite­re Menschen, um ihre Trauer zu zeigen und für Frieden, Solida­ri­tät und Toleranz zu werben. Die Polizei konnte hier keine Teilneh­mer­zahl nennen. Laut einem Polizei­spre­cher verlief «alles ganz ruhig».

Am Montag­mor­gen soll ein Mann aus Eritrea zwei Mädchen auf dem Weg zur Schule in Iller­kirch­berg angegrif­fen und so schwer verletzt haben, dass eine 14-Jähri­ge starb. Das zweite Mädchen, 13 Jahre alt, wurde vermut­lich mit einem Messer schwer verletzt. Gegen den 27 Jahre alten Verdäch­ti­gen wurde Haftbe­fehl wegen Mordes und versuch­ten Mordes erlas­sen. Er sei laut Staats­an­walt­schaft in einem Justiz­voll­zugs­kran­ken­haus und schwei­ge zu den Vorwürfen.