STUTTGART (dpa/lsw) — Nach zwei Corona-Jahren mit reinen Online-Ausga­ben will die Filmschau endlich auch wieder auf der Leinwand zeigen, was das Filmland Baden-Württem­berg zu bieten hat. Zwischen dem 7. und 11. Dezem­ber stehen nach Angaben der Veran­stal­ter rund 110 neue Filmpro­duk­tio­nen auf dem Programm. Eröff­net wird die Schau am Mittwoch­abend mit dem Episo­den­film «Balco­nies», dem Debüt der Regis­seu­rin und frühe­ren Jugend­film­preis-Gewin­ne­rin Anja Gurres, die lange in Weinstadt (Rems-Murr-Kreis) gelebt hat.

Fathi Akins Kino-Hit «Rhein­gold» geht in der Katego­rie Spiel­film ebenso ins Rennen um den Baden-Württem­ber­gi­schen Filmpreis wie das ukrai­ni­sche Krebs­dra­ma «Ya Nina/Lucky Girl» von Marysia Nikiti­uk, deren Co-Produ­zent Sven Schnell aus Stutt­gart ist. Insge­samt werden 16 Filmprei­se im Gesamt­wert von 15.000 Euro vergeben.

«Die Filme beschäf­ti­gen sich mit einer Gesell­schaft, die in Bewegung ist, die neue Menschen aufnimmt, die vom Schick­sal gezeich­net sind, neue Geschich­ten mitbrin­gen und die Geschich­ten des Landes verän­dern», heißt es in der Ankün­di­gung des Filmbü­ros Baden-Württemberg.

Zu den Werken gehört unter anderem auch der Spiel­film «Sharaf» von Samir Nasr aus Karls­ru­he. Der Absol­vent der Filmaka­de­mie Baden-Württem­berg zeigt die Geschich­te eines Mannes, der aus Notwehr einen anderen tötet und in einem arabi­schen Gefäng­nis landet. Cengiz Akaygün aus Stutt­gart schaff­te es mit seinem Kurzfilm «Aysha» in die Vorauswahl des deutschen Kurzfilm­prei­ses. In seinem Werk geht es um eine angeb­li­che religiö­se Prüfung in Syrien.

Clara Schem­mel aus Bad Waldsee und Jakob Lott aus Bad Wurzach insze­nier­ten mit «Der Knecht» einen Schwä­bi­schen Kurzfilm, der den Alltag einer Bauern­fa­mi­lie Ende der 1960er Jahre zeigt und mit dem Sebas­ti­an-Blau-Mundart­preis ausge­zeich­net wurde. Der Stutt­gar­ter Alexan­der Tusch­in­ski hat es sogar mit drei Filmen ins Programm geschafft, darun­ter der zweite Teil der Doku «Die Lieder­ma­che­rin von Botnang».

Die Filmschau ist eine Leistungs­schau der Branche in Baden-Württem­berg. Die teilneh­men­den Filme müssen im Südwes­ten entstan­den sein oder Geld aus den Förder­töp­fen im Land erhal­ten haben. Verge­ben werden Filmprei­se in den Katego­rien Spiel‑, Kurz‑, Dokumentar‑, Werbe- und Anima­ti­ons­film sowie im Wettbe­werb um den Jugend­film­preis. Der diesjäh­ri­ge Baden-Württem­ber­gi­sche Ehren­film­preis geht an Dieter Krauß, Filmför­de­rer und frühe­rer kaufmän­ni­scher Geschäfts­füh­rer der Film- und Medien­fes­ti­val gGmbH (FMF).