STUTTGART (dpa/lsw) — U‑Bahnen, Busse und Straßen­bah­nen — in mehre­ren Städten steht seit dem Morgen der Nahver­kehr still. Verdi will so den Druck im Tarif­kon­flikt erhöhen. Auch Kitas, die Verwal­tung und Bäder werden bestreikt.

Seit dem frühen Morgen stehen in mehre­ren Städten im Südwes­ten Busse und Bahnen still. Wer mit dem öffent­li­chen Nahver­kehr zur Arbeit oder in die Schule wollte, der muss sich in Stutt­gart, Karls­ru­he, Baden-Baden und Konstanz eine Alter­na­ti­ve überle­gen. Neben dem öffent­li­chen Nahver­kehr betref­fen die Warnstreiks auch Kitas, die Verwal­tung und Bäder in vielen weite­ren Regio­nen. Die Gewerk­schaft Verdi erwar­tet rund 10.000 Teilneh­mer im Südwes­ten, wie ein Sprecher mitteil­te. Viele Kundge­bun­gen sollen im Laufe des Tages stattfinden.

In der Landes­haupt­stadt betref­fe der Warnstreik alle Stadt­bah­nen und Busse der Stutt­gar­ter Straßen­bah­nen (SSB), wie das Unter­neh­men mitteil­te. Die S‑Bahn Stutt­gart sei nicht vom Warnstreik betrof­fen. Sie wird von der Deutschen Bahn bedient. Auch einzel­ne Busli­ni­en, die von Auftrags­un­ter­neh­men betrie­ben werden, sollen fahren.

Beson­ders der Busver­kehr ist in der Region Karls­ru­he einge­schränkt. Bis auf wenige Ausnah­men stehen die Busse im Depot. Im Karls­ru­her Verkehrs­ver­bund sind die Albtal­ver­kehrs­ge­sell­schaft AVG (Solida­ri­täts­streik) und die Verkehrs­be­trie­be Karls­ru­he VBK gemein­sam zum Arbeits­kampf aufge­ru­fen. Auch die meisten Tram-Linien und manche Stadt­bahn-Linien stehen in der Fächer­stadt still.

Mit den Warnstreiks will Verdi vor der dritten Verhand­lungs­run­de Ende März den Druck auf die Arbeit­ge­ber nochmals erhöhen. Verdi und der Beamten­bund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkom­men, mindes­tens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeit­ge­ber­sei­te hatte die Forde­run­gen als «nicht leist­bar» abgelehnt.

Bereits seit Wochen bekom­men viele Bürge­rin­nen und Bürger im Südwes­ten die Warnstreiks im öffent­li­chen Dienst zu spüren. Schon am Montag und Diens­tag in dieser Woche wurde gestreikt. Nach Angaben von Verdi gingen rund 3500 Strei­ken­de unter anderem in Aalen, Heiden­heim und Tübin­gen auf die Straße. Nach dem Mittwoch sollen auch am Donners­tag weite­re Warnstreiks folgen.