Lee Hazle­wood machte sie zum Pop-Vamp. Frank Sinatra nannte sich wegen ihrer Hits zeitwei­se nur «Nancys Vater». An die Enter­tai­ner-Legen­de erinnert sich Nancy Sinatra gern — musste sich aber auch von ihm emanzipieren.

HAMBURG (dpa) — Popsän­ge­rin Nancy Sinatra (80) hat es nicht immer als Segen empfun­den, die Tochter einer Legen­de zu sein.

Der weltbe­rühm­te Enter­tai­ner und Schau­spie­ler Frank Sinatra sei zwar «ein großar­ti­ger Vater» gewesen. «Ich habe tolle Sachen an seiner Seite erlebt. Doch es war von Anfang an klar, dass, wenn ich seinen Weg einschla­ge, es harte Arbeit sein würde, mir einen eigenen Namen zu machen», sagte die US-Ameri­ka­ne­rin in einem Inter­view der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

Mit ihrem Vater (1915–1998) hatte Nancy Sinatra das Duett «Somethin’ Stupid» aufge­nom­men, das in den USA und in Großbri­tan­ni­en zum Nummer-1-Hit wurde. Für eine Solokar­rie­re fehlte ihr aber anfangs das Selbst­be­wusst­sein: «Ich war unsicher und schüch­tern. Bis Lee Hazle­wood in mein Leben trat. Er glaub­te an mich und gab mir Selbst­ver­trau­en. Durch die Songs und die Musiker, mit denen er mich zusam­men­brach­te, und die Art, wie er meine Stimme aufnahm, verdan­ke ich ihm meine Karriere.»

Der Song «These Boots Are Made For Walkin’» wurde 1966 zum Riesen­hit und der Start­schuss für eine Reihe erfolg­rei­cher Duette und Singles mit Hazle­wood. Zusam­men mit einigen Raritä­ten veröf­fent­licht Nancy Sinatra ihre größten Lieder nun auf der Sammlung «Start Walkin’ 1965–1976».

Ihr Vater Frank Sinatra blieb bis zu seinem Tod im Jahr 1998 ein großer Unter­stüt­zer seiner Tochter. «Über meine ersten Erfol­ge war er total aus dem Häuschen. Wenn er abends auf die Bühne ging, stell­te er sich dem Publi­kum als «Nancys Vater» vor. Das war sehr süß von ihm», sagte die Sänge­rin und Schauspielerin.