DÜSSELDORF (dpa) — Nach Einschät­zung von Netzagen­tur-Chef Klaus Müller dürfte es noch sechs bis zwölf Monate dauern, bis sinken­de Preise bei den Verbrau­chern ankom­men. So billig wie 2021 werde es jedoch nicht werden.

Von den gesun­ke­nen Großhan­dels­prei­sen für Gas und Strom werden Verbrau­cher in Deutsch­land nach Einschät­zung der Bundes­netz­agen­tur erst in einigen Monaten profi­tie­ren. «Es dürfte noch sechs bis zwölf Monate dauern, bis die Senkung der Großhan­dels­prei­se für Gas und Strom auch bei den Haushalts­kun­den ankommt», sagte der Chef der Bundes­netz­agen­tur, Klaus Müller, der «Rheini­schen Post». «Das liegt an der Laufzeit der Verträ­ge und an der Einkaufs­stra­te­gie der Unternehmen.»

Er erwar­te von den Unter­neh­men, dass Preis­sen­kun­gen auch ankom­men, sagte Müller. «So billig wie 2021 wird es aller­dings nicht mehr werden.» Die Großhan­dels­prei­se für Gas, die im Spätsom­mer bei über 300 Euro pro Megawatt gelegen hätten, seien auf ein Niveau um die 50 Euro gefal­len. Das sei weit mehr als im Jahr 2021, doch die neue Norma­li­tät. «Wir müssen uns an höhere Preise gewöh­nen, die Zeit der billi­gen Energie aus Russland ist endgül­tig vorbei», sagte Müller.

«Wir bekom­men viele Beschwer­den von Verbrau­chern, die die hohen Preise ihres Versor­gers kriti­sie­ren», sagte der Behör­den­chef weiter. Verbrau­cher hätten ein Sonder­kün­di­gungs­recht, wenn die Preise erhöht würden. Und wenn Unter­neh­men die Rechte der Verbrau­cher verlet­zen, könne die Bundes­netz­agen­tur dagegen vorgehen.