GOLTOFT (dpa) — Der Pionier: Mit seinem Holzboot «Kathe­na» hat Wilfried Erdmann als erster deutscher Segler allein die Welt umrun­det. Mit dem Boot «Kathe­na Nui» unter­nahm er «eine Reise an die eigenen Grenzen».

Der Abenteu­rer und Buchau­tor Wilfried Erdmann, der als erster Deutscher allein die Welt umsegel­te, ist gestor­ben. Er starb am späten Montag­nach­mit­tag, wie seine Frau der Deutschen Presse-Agentur mitteil­te. Erdmann wurde 83 Jahre alt.

Mit seinem Holzboot «Kathe­na» hatte er von 1966 bis 1968 als erster deutscher Segler allein die Welt umrun­det. Später umrun­de­te er mit der «Kathe­na Nui» allein sogar nonstop die Welt, zunächst 1984/85, dann erneut 2000/2001 — diesmal westwärts, also gegen die vorherr­schen­den Winde. Weltweit war er erst der fünfte Segler, dem dies gelang. Fast 60.000 Kilome­ter lang war die beschwer­li­che Route und dauer­te 343 Tage. «Eine Reise an die eigenen Grenzen», nannte er das Abenteu­er danach.

In mehre­ren Büchern beschrieb er die langen Reisen mit Polar­stür­men, Einsam­keit, aber auch Hochge­füh­len auf den Weltmee­ren. Auch mit seinen Fotos und Video­auf­nah­men begeis­ter­te er viele Menschen und inspi­rier­te viele, selbst zu segeln.

Daheim war Erdmann im kleinen Ort Goltoft an der Schlei in Schles­wig-Holstein. Die Gewiss­heit, von seiner Frau Astrid, die er einst «im Hafen gefun­den» habe, empfan­gen zu werden, habe ihm über manchen schwe­ren Tag auf See gehol­fen, erinner­te er sich 2015 vor seinem 75. Geburts­tag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.