STUTTGART (dpa/lsw) — In Baden-Württem­berg hat ein Ärzte-Warnstreik begon­nen — an vielen kommu­na­len Klini­ken im Südwes­ten müssen sich deshalb Patien­tin­nen und Patien­ten auf Einschrän­kun­gen einstel­len. Vieler­orts gibt es nur Diens­te wie am Wochen­en­de. Wie der Marbur­ger Bund am Donners­tag­mor­gen mitteil­te, machten sich über 1000 Ärztin­nen und Ärzte aus Baden-Württem­berg auf den Weg nach München zu einer zentra­len Kundge­bung. Etwa 80 kommu­na­le Kranken­häu­ser in Baden-Württem­berg seien vom Warnstreik betrof­fen. Die Versor­gung von Notfäl­len sei in den Kranken­häu­sern aber durch Notdienst­ver­ein­ba­run­gen sicher­ge­stellt, beton­te ein Sprecher.

Tausen­de Ärztin­nen und Ärzte sollten im Laufe des Tages nach dem Willen der Gewerk­schaft Marbur­ger Bund die Arbeit ruhen lassen. Er hat in sechs Bundes­län­dern zu Warnstreiks aufge­ru­fen. Davon sind einem Sprecher zufol­ge rund 9500 Ärztin­nen und Ärzte in Baden-Württem­berg betrof­fen. Eine zentra­le Kundge­bung findet in München statt (13.00 Uhr).

Der Marbur­ger Bund fordert von den Arbeit­ge­bern für die bundes­weit rund 55.000 Ärztin­nen und Ärzte an den kommu­na­len Klini­ken eine Erhöhung der Gehäl­ter um 2,5 Prozent. Zudem soll es mit Wirkung ab 1. Januar 2023 einen Ausgleich der seit der letzten Entgelt­er­hö­hung im Oktober 2021 aufge­lau­fe­nen Preis­stei­ge­run­gen geben.

Neben Notfäl­len seien Inten­siv­sta­tio­nen, Trans­plan­ta­tio­nen sowie alle nicht aufschieb­ba­ren Opera­tio­nen und Thera­pien von Krebs­pa­ti­en­ten von den Streik­maß­nah­men ausge­nom­men. Patien­ten, die der Haus- oder Facharzt zur sofor­ti­gen Behand­lung überweist, könnten ebenfalls wie üblich behan­delt werden.