NIEFERN-ÖSCHELBRONN — Vom 10.09.–12.09.2020 fand das diesjäh­ri­ge Treffen der Oberbür­ger­meis­te­rin­nen und Bürger­meis­te­rin­nen von Baden-Württem­berg statt. Unter den gelten­den Corona-Aufla­gen trafen sich über 50 Rathaus­chefin­nen zum Austausch in Niefern-Öschel­bronn. Organi­siert wurde das Treffen von der dorti­gen Bürger­meis­te­rin Birgit Förster. Mit Doris Schrö­ter aus Bad Saulgau und Dagmar Kuster, Bürger­meis­te­rin von Hettin­gen, waren auch die zwei Amtsträ­ge­rin­nen aus dem Landkreis Sigma­rin­gen vertreten. 

Ins Leben gerufen wurde dieses Treffen bereits vor vielen Jahren von den ersten fünf Bürger­meis­te­rin­nen im Amt. Seitdem findet die Tagung einmal jährlich statt.

Am ersten Abend zu Gast war Landtags­prä­si­den­tin Muhte­rem Aras. Insbe­son­de­re die Verein­bar­keit von Familie und Beruf waren Thema des Gesprächs mit Aras. Da durfte natür­lich auch der eine oder andere Kinder­wa­gen nicht fehlen. „Das ist die neue Genera­ti­on der Führungs­kräf­te!“ stell­te die Landtags­prä­si­den­tin fest und berei­cher­te den Abend mit eigenen Erfah­run­gen als berufs­tä­ti­ge Frau und Mutter.

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des Austau­sches und des Netzwer­kens. In „corona-konfor­men“ Klein­grup­pen wurden Fachfra­gen und aktuel­le Heraus­for­de­run­gen unter den Bürger­meis­te­rin­nen mit Städten ähnli­cher Gemein­de­grö­ße disku­tiert. Gegen­stand der Diskus­si­on waren unter anderem der Umgang mit Anfein­dun­gen in Social Media sowie (Selbst)Organisation und Zeitmanagement.

In der Vorbe­rei­tung zur Tagung wurde dabei eine inter­es­san­te Tatsa­che deutlich. Obwohl ein Großteil der Absol­ven­ten der Verwal­tungs­hoch­schu­len in Kehl und Ludwigs­burg weiblich sind und auch das häufig anzutref­fen­de Berufs­bild von Juris­ten bei den Bürger­meis­tern gerne von Frauen studiert wird, gibt es nur sehr wenige Frauen in diesem Amt. Aktuell sind es 90 in ganz Baden-Württemberg.

Der Großteil der Bürger­meis­te­rin­nen ist dabei in Gemein­den mit einer Einwoh­ner­zahl von unter 10.000 Einwoh­nern tätig. Noch einmal deutlich niedri­ger als im Schnitt ist also die Frauen­quo­te in (größe­ren) Städten.

Gemein­sam werden die amtie­ren­den Oberbür­ger­meis­te­rin­nen und Bürger­meis­te­rin­nen von Baden-Württem­berg deshalb weiter an der Präsenz von Frauen in diesem anspruchs­vol­len und vielsei­ti­gen Beruf arbei­ten. Jede Einzel­ne ist sich ihrer Vorbild­funk­ti­on zur Wahrneh­mung von Frauen in diesem Berufs­feld bewusst.