Ziel waren eigent­lich höchs­tens 700 Neuin­fek­tio­nen am Tag. Davon ist Öster­reich noch weit entfernt. Dennoch gibt Kanzler Sebas­ti­an Kurz grünes Licht für eine Öffnung des Handels — und verschärft gleich­zei­tig die Einreise-Bestimmungen.

WIEN (dpa) — Öster­reich verschärft aus Sorge vor der Verbrei­tung der Corona­vi­rus-Mutatio­nen die Einrei­se­re­geln. Künftig müssten alle Einrei­sen­den, für die keine Ausnah­me gelte, beim Grenz­über­tritt einen negati­ven Corona­test vorlegen.

Obendrein sei eine zehntä­gi­ge Quaran­tä­ne einzu­hal­ten, ein Freites­ten nach fünf Tagen sei nicht mehr möglich, sagte Innen­mi­nis­ter Karl Neham­mer am Diens­tag in Wien. Pendler müssten sich wie andere Einrei­sen­de auch nun online regis­trie­ren und einmal in der Woche einen negati­ven Corona­test vorle­gen. Seit Beginn der Grenz­kon­trol­len im Dezem­ber seien drei Millio­nen Menschen überprüft worden, 200 000 seien in Quaran­tä­ne geschickt worden.

Um möglichst jeden Grenz­über­tritt von Touris­ten zu verhin­dern, würden die Kontrol­len in Skige­bie­ten verstärkt, so der Innen­mi­nis­ter. Zuletzt waren Fälle bekannt­ge­wor­den, dass sich Auslän­der als Arbeits­su­chen­de ausge­ge­ben hatten, letzt­lich aber zum Skifah­ren gekom­men waren. Die Strafen für die Verstö­ße gegen die Hygie­ne­re­geln würden deutlich erhöht. Das Nicht­tra­gen von FFP2-Masken oder ein Ignorie­ren des Mindest­ab­stands koste nun jeweils 90 Euro, hieß es.

Von der ab 8. Febru­ar geplan­ten Rückkehr zum Präsenz­un­ter­richt in den Schulen werden nach den Worten von Bildungs­mi­nis­ter Heinz Faßmann nur Kinder profi­tie­ren, die sich auch testen lassen. «Wer nicht will, dass sein Kind getes­tet wird, der lässt es bitte zu Hause.» Die häufi­gen Tests auf dem Schul­ge­län­de, die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske zumin­dest bei älteren Schülern und der Schicht­be­trieb seien eine umfas­sen­de Vorsor­ge. «Was wir als Sicher­heits­netz gebaut haben, sucht seines­glei­chen in Europa», so der Minister.

Öster­reich lockert den Corona-Lockdown ab nächs­te Woche. Alle Geschäf­te, die Friseu­re und auch die Museen dürfen öffnen. Es gelten stren­ge Hygie­ne­re­geln. Die geschlos­se­ne Gastro­no­mie und die Hotel­le­rie warten weiter auf eine Entscheidung.