Das russi­sche Militär greift in der Ukrai­ne nach Angaben der US-Regie­rung vermehrt zivile Einrich­tun­gen an. «Wir haben eine Zunah­me der Angrif­fe auf zivile Infra­struk­tur und zivile Ziele festge­stellt», sagte ein hoher US-Vertei­di­gungs­be­am­ter am Donnerstag.

Gleich­zei­tig beobach­te man stellen­wei­se schwin­den­de Moral bei den russi­schen Solda­ten. «Wir haben keinen Einblick in jede Einheit und jeden Stand­ort. Aber wir haben sicher­lich anekdo­ti­sche Hinwei­se darauf, dass die Moral in einigen Einhei­ten nicht hoch ist», sagte der Beamte.

Zeichen für Sorge auf russi­scher Seite

Beach­tens­wert sei außer­dem, dass das russi­sche Militär darüber nachden­ken würde, Nachschub in die Ukrai­ne zu bringen. Man sehe zwar aktuell noch nicht, dass das passie­re. Aber allein, dass dies ein Thema sei, sei ein Zeichen für Sorge auf russi­scher Seite, sagte der Beamte. «Nach drei Wochen fangen sie an, über Nachschub von anders­wo nachzu­den­ken, einschließ­lich der Unter­stüt­zung durch Streit­kräf­te. Und nach zwei Wochen haben sie einen Aufruf für auslän­di­sche Kämpfer gestar­tet, was wir ebenfalls als inter­es­san­te Entwick­lung bezeich­net haben.»

Rund um die südwest­ukrai­ni­schen Hafen­stadt Odessa beobach­te man eine anhal­ten­de russi­sche Marine­ak­ti­vi­tät, schil­der­te der hohe Beamte weiter. Es gebe aber keine «unmit­tel­ba­ren Anzei­chen» für einen Angriff vom Meer aus. «Wir sind uns nicht sicher, was sie zu tun geden­ken, was sie vorbereiten.»