Tapsen­de Pandas, ein beson­ders fetter Bär und Wildschwei­ne, die von einem nackten Mann verfolgt werden: dies waren süße, erstaun­li­che und verrück­te Tiermo­men­te des Jahres 2020.

Was wäre unser Leben ohne Tiere? Vor allem wohl deutlich langwei­li­ger. Denn manche sind für extrem lusti­ge Situa­tio­nen verant­wort­lich. Aber auch tragi­sche Schick­sa­le gibt es in der Tierwelt. Diese beson­ders tieri­schen Momen­te hatte das Jahr 2020 parat.

DIE BACHE VOM TEUFELSSEE: Im Sommer staun­te und lachte man über die Bilder eines ganz beson­ders kurio­sen Vorfalls am Berli­ner Teufels­see: Ein Wildschwein und zwei Frisch­lin­ge liefer­ten sich dort Anfang August mit einem nackten Mann eine Verfol­gungs­jagd. Das Tier, das wohl auf Nahrungs­su­che war, hatte eine gelbe Tüte im Maul, die dem Mann gehör­te — darin soll sich ein Laptop befun­den haben. Auch der Nackt-Jäger habe schal­lend gelacht, als die Fotogra­fin ihm die Schnapp­schüs­se gezeigt habe.

PIT UND PAULE: Ihre Geburt war eine Sensa­ti­on, mittler­wei­le sind sie richti­ge Puber­tie­re: Die Panda-Zwillin­ge Meng Xiang und Meng Yuan, die liebe­voll auch Pit und Paule genannt werden, haben 2020 ihren ersten Geburts­tag gefei­ert. «Sie werden gerade frecher», sagte der Pfleger Corvin Schmohl. Der Geburts­tag war schon das zweite beson­de­re Ereig­nis für die beiden Pandas in diesem Jahr. Anfang des Jahres konnten die Besucher die beiden Niedlich­keits­ga­ran­ten zum ersten Mal sehen, bis dahin wuchs der bundes­weit erste Panda-Nachwuchs im Berli­ner Zoo hinter den Kulis­sen auf.

AUSGEZEICHNETER BÄR: Ein Schön­heits­wett­be­werb der beson­de­ren Art: Bei den «Fat Bear»-Wahlen in Alaska zählt nicht etwa die schlan­ke Figur, sondern genau das Gegen­teil: Der Braun­bär, der am meisten Gewicht auf die Waage bringt, gewinnt. 2020 ging der Preis an einen massi­gen Braun­bä­ren mit der Nummer «747» und dem Spitz­na­men «Jumbo Jet». Das genaue Gewicht des über 16 Jahre alten Männchens ist nicht bekannt, im vorigen Jahr schätz­ten ihn die Ranger aber auf rekord­ver­däch­ti­ge 630 Kilogramm. In diesem Sommer habe der Bär so viele Lachse verspeist, dass sein Bauch schein­bar den Boden streif­te, witzel­ten die Tierhüter.

BERÜHMTE STRASSENKATZE: Ein trauri­ger Tiermo­ment 2020 war der Tod des wohl berühm­tes­ten Straßen­ka­ters: Bob, der Streu­ner, ist im stolzen Alter von 14 Jahren gestor­ben. Die Geschich­te von der Freund­schaft zwischen Bob und dem ehema­li­gen Drogen­ab­hän­gi­gen James Bowen berühr­te Millio­nen Menschen und ging um die Welt. Gegen­sei­tig halfen sich die beiden aus einer schein­bar ausweg­lo­sen Situa­ti­on. Der Ex-Drogen­ab­hän­gi­ge und Straßen­mu­si­ker aus London verdankt dem Kater eigenen Angaben zufol­ge sein Leben. Bob habe ihm «Richtung und Sinn» gegeben, so Bowen. Ein Buch über diese außer­ge­wöhn­li­che Freund­schaft («Bob, der Streu­ner») war zum Bestsel­ler gewor­den und wurde sogar verfilmt.

PUMA-BABY «CAPTAIN CAL» ÜBERLEBT FEUER: Dicke Banda­gen bedecken die Pfoten des Berglö­wen-Babys, seine Schnurr­haa­re sind fast abgebrannt, das hellbrau­ne Fell ist an einigen Stellen versengt. Doch die kleine, verwais­te Raubkat­ze mit dem Spitz­na­men «Captain Cal» hatte mitten in dem Infer­no des sogenann­ten Zogg-Feuers im Oktober in Nordka­li­for­ni­en wohl einen Schutz­en­gel. Ein Feuer­wehr­mann entdeck­te das gerade vier bis sechs Wochen alte, schwer verletz­te Tierba­by, das anschlie­ßend im Zoo von Oakland aufge­päp­pelt wurde.

GRAF BOBBY VON SONNENSCHEIN: Schwein Bobby hat einen starken Willen: Als er zum Schlach­ten sollte, setzte er sich vehement zur Wehr — entschlüpf­te den Landwir­ten oder rannte sie sogar um. Ganze drei Mal gelang ihm die Flucht, und so durfte er am Leben bleiben. Das Angler Sattel­schwein, das mit ganzem Namen Graf Bobby von Sonnen­schein heißt, hat sogar einen eigenen Insta­gram-Account — mit mittler­wei­le mehr als 5000 Abonnenten.