STUTTGART (dpa/lsw) — Ein mit Wasser­stoff betrie­be­ner Zug soll ab Anfang Mai in den Netzen der Zollern­alb­bahn im Raum Tübingen/Sigmaringen einge­setzt werden. Das teilte Verkehrs­mi­nis­ter Winfried Hermann (Grüne) am Donners­tag in Stutt­gart mit. Das landes­ei­ge­ne Verkehrs­un­ter­neh­men Südwest­deut­sche Landes­ver­kehrs-AG (SWEG) werde für die Dauer des Probe­be­triebs einen Zug aus der Diesel­flot­te durch das wasser­stoff­be­trie­be­ne Fahrzeug erset­zen. «Mit den Erfah­run­gen im Echtbe­trieb können alter­na­ti­ve Antrie­be weiter­ent­wi­ckelt und ihre Markt­rei­fe verbes­sert werden. Brenn­stoff­zel­len­zü­ge können eine klima­freund­li­che Alter­na­ti­ve zum Diesel­zug werden, wenn keine Oberlei­tung vorhan­den ist», sagte Hermann.

Die SWEG und ihr Partner, die Alstom Trans­port Deutsch­land GmbH, erwar­ten von dem Probe­be­trieb techni­sche Erkennt­nis­se, die zur Weiter­ent­wick­lung und zur betrieb­li­chen Optimie­rung des Zuges genutzt werden können. Mögli­che Einsatz­ge­bie­te für Brenn­stoff­zel­len­zü­ge sind laut dem Verkehrs­mi­nis­te­ri­um Strecken, bei denen der Bau einer Oberlei­tung nicht wirtschaft­lich ist, und Strecken, für die eine Elektri­fi­zie­rung vorge­se­hen, aber noch nicht umgesetzt ist.

Wartung und Instand­hal­tung des Zuges werden nach Auskunft des Minis­te­ri­ums in der Werkstatt der SWEG in Gammer­tin­gen (Kreis Sigam­rin­gen) erfol­gen. Alstom werde eine Wasser­stoff-Tankstel­le zur Verfü­gung stellen und die Versor­gung der Tankstel­le mit ausrei­chend Wasser­stoff sicherstellen.