BERLIN (dpa) — Strei­te­rei­en stehen im RTL-Dschun­gel auf der Tages­ord­nung. Weil eine Kandi­da­tin dabei rassis­tisch belei­digt wurde, zieht der Sender nun Konsequenzen.

Vorzei­ti­ger Rausschmiss: Zum ersten Mal seit 2008 hat RTL eine Dschun­gel­camp-Teilneh­me­rin aus der Sendung gewor­fen. «Teppich-Luder» Janina Yousse­fi­an musste die Show nach einer rassis­ti­schen Äußerung gegen­über Kandi­da­tin Linda Nobat verlassen.

In der Folge, die am Montag­abend ausge­strahlt wurde, beglei­te­ten Mitar­bei­ter die 39-Jähri­ge aus dem Camp in Südafrika.

Yousse­fi­ans Mitwir­ken­den­ver­trag sei gekün­digt worden und sie werde zum nächst­mög­li­chen Zeitpunkt die Heimrei­se antre­ten, teilte RTL via Twitter mit. «RTL duldet ein derar­ti­ges Verhal­ten nicht», hieß es.

Yousse­fi­an und Nobat waren nach einer zunächst gemein­sam überstan­de­nen Dschun­gel­prü­fung in einen hefti­gen Streit geraten und hatten sich gegen­sei­tig belei­digt. Beide Frauen rutsch­ten dabei zusehends tiefer unter die Gürtel­li­nie. In diesem Zusam­men­hang äußer­te sich Yousse­fi­an rassis­tisch und belei­di­gend gegen­über Nobat.

Das wurde von den anderen Campern umgehend kriti­siert: «Das geht so nicht, so was bleibt heutzu­ta­ge nicht mehr ohne Folgen», sagte etwa Jasmin Herren. Und Harald Glööck­ler fasste die Situa­ti­on zusam­men: «Da denk ich mir, geht’s noch? Unsäg­lich peinlich.»

Der Versuch einer Entschuldigung

Die 39-Jähri­ge versuch­te noch, sich bei Nobat zu entschul­di­gen: «Es tut mir leid, wenn das rassis­tisch rüber­kam. Das war nicht so gemeint.» Die ehema­li­ge «Bachelor»-Kandidatin nahm die Entschul­di­gung jedoch nicht an. Sie habe Yousse­fi­an gehört, wollte ihr aber in Zukunft aus dem Weg gehen, kündig­te sie an. «Wer etwas Rassis­ti­sches sagt, ist auch Rassist», sagte die 26-Jährige.

In der Geschich­te der Reali­ty-Show «Ich bin ein Star, holt mich hier raus» (IBES), die aktuell in der 15. Staffel ausge­strahlt wird, gab es erst einen vergleich­ba­ren Fall, wie ein RTL-Sprecher auf Nachfra­ge bestä­tig­te. 2008 flog in der dritten Staffel der Rapper DJ Tomekk aus der Sendung, nachdem ein Privat­vi­deo von ihm aufge­taucht war, auf dem der damals 32-Jähri­ge den Hitler­gruß zeigte. Seitdem habe es keine solche Situa­ti­on mehr gegeben, sagte der RTL-Sprecher.

Was noch geschah

Was am Montag­abend sonst noch geschah: Jasmin Herren berich­te­te unter Tränen von der Sucht­er­kran­kung und dem Tod ihres Ehemanns Willi Herren und stritt sich mit Anousch­ka Renzi über die Vertei­lung der Essens­ra­tio­nen. Filip Pavlo­vic und Tara Tabitha erstick­ten ihre aufkei­men­de Roman­ze in einem Streit übers Wäsche­wa­schen und stell­ten fest, dass sie sich gegen­sei­tig nicht verste­hen. Pavlo­vic sah sich zudem plötz­lich vom Baum fallen­den Affen-Exkre­men­ten ausge­setzt. «Nicht, dass ich jetzt Hepati­tis kriege», äußer­te der 27-Jähri­ge besorgt.

Schließ­lich holten Renzi, Glööck­ler und Nabot gemein­sam zwei Sterne in der Dschun­gel­prü­fung. Die beiden letzte­ren wählten die Zuschau­er prompt für die nächs­te Prüfung wieder.

Im Anschluss an die Folge wurde Yousse­fi­ans Rauswurf noch weiter rege disku­tiert: In der folgen­den Talksen­dung «Ich bin ein Star… Die Stunde danach» begrüß­ten Gäste und Modera­to­rin­nen die Entschei­dung. Es sei «super, dass RTL da klare Kante gezeigt hat», sagte Modera­to­rin Olivia Jones (52).