BERLIN (dpa) — Deutsch­land hat einen Teil der Militär­hil­fe für die Ukrai­ne als sogenann­te Ringtau­sche mit östli­chen Nato-Partnern organi­siert. Nach einer ersten Liefe­rung im Dezem­ber soll es nun im Frühjahr weitergehen.

Die für sogenann­te Ringtau­sche mit der Slowa­kei und Tsche­chi­en vorge­se­he­nen Leopard-Kampf­pan­zer werden nach Angaben des Rüstungs­un­ter­neh­mens Rhein­me­tall im Frühjahr fertig instand gesetzt sein.

«Diese Panzer gehören der Bundes­re­gie­rung. Damit kann sie tun, was sie will», sagte Konzern­chef Armin Papper­ger dem «Stern». Rhein­me­tall habe bis Ende März rund 29 Kampf­pan­zer Leopard 2A4 einsatz­be­reit, die für den Ringtausch vorge­se­hen gewesen seien. Dem Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land (RND) sagte ein Rhein­me­tall-Sprecher dagegen, die 29 Ringtausch-Panzer werde man «im April/Mai 2023 fertig haben».

Die Bundes­re­gie­rung hat einen Teil der Militär­hil­fe für die Ukrai­ne in ihrem Abwehr­kampf gegen Russland als Tausch mit östli­chen Nato-Partnern organi­siert. Diese geben Waffen sowje­ti­scher Bauart an die Ukrai­ne ab und erhal­ten dafür moder­ne­ren Ersatz aus Deutsch­land. Im Zuge dieser sogenann­ten Ringtau­sche hat Deutsch­land der Slowa­kei 15 und Tsche­chi­en 14 Leopard-Panzer zugesagt — es handelt sich um überhol­te Fahrzeu­ge aus Rhein­me­tall-Bestän­den, beide Länder erhiel­ten im Dezem­ber bereits jeweils das erste Fahrzeug. Zuletzt war der Druck auf Deutsch­land gewach­sen, Leopard-Panzer an die Ukrai­ne zu liefern.

Zur Repara­tur der Panzer «wichti­ge Dinge falsch verstanden»

Vor dem Hinter­grund dieser Debat­te hatte der Rhein­me­tall-Chef kürzlich Schlag­zei­len gemacht mit der Aussa­ge, die Repara­tur von Leopard-Panzern aus seinen Bestän­den dauere «ein knappes Jahr». Papper­ger sagte nun, manche Leute hätten dabei «wichti­ge Dinge falsch verstan­den». «Ich habe von den 22 Leopard-Panzern gespro­chen, die bei Rhein­me­tall stehen und Rhein­me­tall gehören. Da bleibe ich dabei, die werden nicht vor Ende dieses Jahres fertig.» Zum Zustand der Fahrzeu­ge erläu­ter­te er: «Diese Panzer standen zum Teil zehn Jahre mit offener Luke da, die sind innen verschimmelt.»

Der Rhein­me­tall-Sprecher sagte dem RND zu diesen 22 Panzern: «Eine Auslie­fe­rung wäre Ende 2023/Anfang 2024 möglich.» Hinzu kämen die 29 Leopard-Panzer, die für Ringtausch-Projek­te in Arbeit seien. «Vom Leopard 1 könnten wir 88 Fahrzeu­ge verfüg­bar machen», fügte er hinzu. Insge­samt geht es also um 139 Leopard-Panzer. Dabei sei die Gemenge­la­ge aufgrund der sicher­heits­po­li­ti­schen Rahmen­be­din­gun­gen, verschie­de­nen Formen der direk­ten bezie­hungs­wei­se indirek­ten Liefe­rung sowie der wechseln­den Priori­tä­ten bei Aufträ­gen «sehr volatil». «Daher ist es zum Beispiel schwer, konkre­te Zeiträu­me für Auslie­fe­run­gen zu benennen.»