BERLIN (dpa) — Die Sommer­mo­na­te mit vielen Corona-Infek­tio­nen in Deutsch­land neigen sich dem Ende entge­gen. Nun sinken die Zahlen, das Robert Koch-Insti­tut schätzt die Gefähr­dung aber weiter als hoch ein.

Das Abebben der Omikron-Welle in diesem Sommer zeigt sich auch bei den schwe­ren Corona-Erkran­kun­gen. «Überein­stim­mend zeigen diese Daten, dass auch bei schwer verlau­fen­den Erkran­kun­gen der Höhepunkt der aktuel­len Welle überschrit­ten ist», heißt es im Wochen­be­richt des Robert Koch-Insti­tuts (RKI) zu Covid-19 von Donners­tag­abend. Die Autoren beschrei­ben darin rückläu­fi­ge Entwick­lun­gen bei der Zahl der Patien­ten mit Covid-19 auf deutschen Inten­siv­sta­tio­nen und bei Covid-19-Diagnosen.

«Trotz insge­samt weiter rückläu­fi­ger Fallzah­len bleibt der Infek­ti­ons­druck in der Allge­mein­be­völ­ke­rung in allen Alters­grup­pen hoch», warnt das RKI. Es schätzt, dass vergan­ge­ne Woche 300.000 bis 800.000 Menschen in Deutsch­land erkrank­ten, angenom­men werden 190.000 Arztbe­su­che in dem Zusam­men­hang. Auch dies sei ein Rückgang vergli­chen mit der Woche zuvor, hieß es. Die bundes­wei­te Sieben-Tage-Inzidenz, die auf der Zahl positi­ver PCR-Tests basiert, sank laut Bericht im Wochen­ver­gleich um insge­samt zwölf Prozent.

Trotz verbes­ser­ter Betriebs­si­tua­ti­on in den vergan­ge­nen Wochen bleibe die Belas­tung des Gesund­heits­sys­tems hoch, heißt es vom RKI. Für die kommen­den Wochen sei weiter­hin mit einer hohen Zahl von Kranken­haus­ein­wei­sun­gen, Covid-19-Inten­siv­pa­ti­en­ten und Todes­fäl­len zu rechnen. Beson­ders gefähr­det sind laut Bericht Menschen über 80.

Eine Stich­pro­be analy­sier­ter positi­ver Fälle zeigt, dass nach wie vor fast ausschließ­lich die Omikron-Subli­nie BA.5 für Anste­ckun­gen sorgt: Der Anteil beträgt in der dritten Woche in Folge rund 95 Prozent. Die übrigen Nachwei­se entfal­len auf BA.2 und BA.4.

Die Subli­nie BA.2.75, deren Ausbrei­tung in Indien und anderen Regio­nen weltweit beobach­tet wird, ist dem Bericht zufol­ge bisher 17 Mal in Deutsch­land gefun­den worden. «Ein Wachs­tums­vor­teil von BA.2.75 in einem BA.4/BA.5‑dominierten Gesche­hen, wie in Deutsch­land, ist aktuell unbekannt», hält das RKI dazu fest.