Trauer und Entset­zen in Trift­ern im nieder­baye­ri­schen Landkreis Rottal-Inn: Bei einem schwe­ren Busun­glück in Öster­reich ist am Wochen­en­de ein junger Mann aus dem kleinen Ort während seines eigenen Jungge­sel­len­ab­schieds ums Leben gekommen.

«Jeder ist erst einmal sprach­los und betrof­fen», sagte Bürger­meis­te­rin Edith Lirsch am Montag über die Stimmung in der Markt­ge­mein­de. «Man versucht das erst einmal zu reali­sie­ren.» Manche hätten erst am Montag von dem Unglück erfah­ren. Der junge Mann sei in dem 5300-Seelen-Ort beliebt gewesen. Er habe sich bei der örtli­chen Feuer­wehr engagiert und stets mit angepackt, wenn etwas zu tun war.

Bei der Freiwil­li­gen Feuer­wehr seien die Kolle­gen schockiert über den Tod ihres Kamera­den, sagte Kreis­brand­in­spek­tor Maximi­li­an Kirsch­ner. Dem Verneh­men nach war die Hochzeit in diesem Jahr geplant. Die betrof­fe­nen Famili­en stütz­ten sich gegen­sei­tig, hieß es.

Der 31-jähri­ge Mann hatte mit Freun­den einen Rodel­aus­flug anläss­lich seines Jungge­sel­len­ab­schieds nach Schlad­ming in Öster­reich unter­nom­men. Nach Angaben des Roten Kreuzes wurde bei dem Unfall am späten Samstag­abend außer­dem der 51 Jahre alte Fahrer beson­ders schwer, 4 weite­re Insas­sen schwer und 26 leicht verletzt. An Bord waren insge­samt 32 Männer aus Niederbayern.

Knapp ein Dutzend von ihnen zählten laut Bürger­meis­te­rin zu der Gruppe um den Getöte­ten. Auch von ihnen seien einige leicht bis schwer verletzt worden und mussten teils im Kranken­haus behan­delt werden. Sie hätten alles richtig machen wollen und die Busfahrt gebucht, um nicht mit Privat­au­tos fahren zu müssen.

Die Ermitt­lun­gen zu dem tödli­chen Busun­glück brach­ten vorerst keine gesicher­ten Erkennt­nis­se zu der Unfall­ur­sa­che, wie ein Sprecher der Polizei in der Steier­mark am Montag sagte. Zwar wurden Mitglie­der der nieder­baye­ri­schen Gruppe befragt, die mit dem Bus in Schlad­ming verun­glück­ten. Der schwer verletz­te Fahrer konnte jedoch noch keine Aussa­gen machen. «Der Buslen­ker ist nach wie vor in kriti­schem Zustand und in künst­li­chem Tiefschlaf», sagte der Sprecher. Außer­dem stehe die techni­sche Unter­su­chung des Wracks noch aus.

In der gleichen Kehre, wo der Bus über einen Abhang auf einen Gebäu­de­kom­plex mit einer Schmie­de und Ferien­woh­nun­gen stürz­te, kam es schon 2017 zu einem schwe­ren Unfall. Laut dem örtli­chen Feuer­wehr­kom­man­dan­ten Gerald Petter krach­te damals ein Holztrans­por­ter auf das Gebäu­de. Sonst sei es dort aber zu keinen Unglü­cken gekom­men. «Es ist norma­ler­wei­se keine gefähr­li­che Stelle», sagte er. Am Samstag sei die Straße weder nass noch glatt gewesen, erst nach dem Unfall habe es zu schnei­en begonnen.