ROTTWEIL (dpa/lsw) — Die Rottwei­ler Narren trotzen der coronabe­ding­ten Absage des Landes an Fastnachts­um­zü­ge und wollen auch in diesem Jahr ihren tradi­tio­nel­len Narren­sprung veran­stal­ten. Sowohl am Fasnets­mon­tag als auch am Fastnets­diens­tag sollen jeweils bis zu 1000 Narren mit Abstand in einen abgesperr­ten Bereich in der Altstadt einzie­hen, wie die Stadt mitteil­te. Zuvor hatten mehre­re Medien berichtet.

Für die Teilnah­me am Narren­sprung gilt demnach die 2G-plus-Regel für Narren wie Zuschau­er und eine FFP2-Masken­pflicht. Das heißt, es dürfen nur Geimpf­te und Genese­ne mit einem aktuel­len Schnell­test dabei sein. Zudem müssen alle Teilneh­mer vorher eine Karte kaufen. Die Zuschau­er­zahl wird auf 6000 begrenzt.

Durch die Tatsa­che, dass man in Rottweil eine Strecke als Veran­stal­tungs­raum definie­ren könne, die ohne Kontrol­le nicht zugäng­lich sei, sei man im Gegen­satz zu vielen anderen Zünften in der Lage, 2G-plus auch umset­zen zu können, teilte Chris­toph Bechtold, der Narren­meis­ter der Narren­zunft Rottweil, mit. Narren­zunft, Stadt und Polizei hätten dies durch inten­si­ve Gesprä­che in den vergan­ge­nen Tagen und Wochen in die Wege gelei­tet, sagte Rottweils Oberbür­ger­meis­ter Ralf Broß (partei­los).

Der Rottwei­ler Narren­sprung gilt als einer der tradi­ti­ons­reichs­ten Höhepunk­te der schwä­bisch-aleman­ni­schen Fastnacht. Bis zu 4500 Teilneh­mer laufen laut Narren­zunft norma­ler­wei­se jedes Jahr mit. Am kommen­den Donners­tag (24.2.) beginnt mit dem «Schmot­zi­gen Dunsch­tig» die Hochpha­se der närri­schen Saison. Eine Woche lang zelebrie­ren die Narren oft je nach Region indivi­du­el­le Brauchtümer.

Erst am Donners­tag hatte Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann den Fastnachts­um­zü­gen noch eine Absage erteilt. «Zur Fasnet ist fast alles erlaubt wie sonst auch bei Veran­stal­tun­gen — außer Umzüge. Daran wird sich jetzt erstmal nichts ändern», sagte der Grünen-Politi­ker in Ulm.