Beim Abschied von Prinz Philip gilt zudem ein Abstands­ge­bot. Militä­ri­sche Unifor­men werden am Samstag nicht zu sehen sein — Gerüch­ten zufol­ge aus Rücksicht auf Prinz Harry.

WINDSOR/LONDON (dpa) — Großbri­tan­ni­ens könig­li­che Familie muss bei der Trauer­fei­er für Prinz Philip Schutz­mas­ken tragen und Abstand halten. Das geht aus den Details zur Zeremo­nie am Samstag auf Schloss Windsor hervor.

Der Herzog von Edinburgh und Ehemann von Queen Eliza­beth II. war am vergan­ge­nen Freitag im Alter von 99 Jahren gestorben.

Statt den Gästen selbst soll wegen der Corona-Anste­ckungs­ge­fahr nur ein kleiner Chor aus vier Perso­nen bei der Zeremo­nie singen. Außer­dem wird die musika­li­sche Unter­ma­lung durch die Vertre­ter der Royal Navy und der Marine eine zentra­le Rolle spielen.

Zu den 30 Gästen gehören neben dem engsten Famili­en­kreis auch drei Vertre­ter von Philips adeli­ger deutscher Verwandtschaft.

Zudem bestä­tig­te der Bucking­ham-Palast, dass die Royals nicht in militä­ri­schen Unifor­men auftre­ten werden. Die Männer sollen demnach einen sogenann­ten Morning Coat oder Cutaway tragen, das Gegen­stück zum Frack, der nur für abend­li­che Anläs­se vorge­se­hen ist.

Briti­schen Medien­be­rich­ten zufol­ge soll damit vermie­den werden, dass Prinz Harry als einzi­ges männli­ches Mitglied der engsten Familie keine Uniform trägt. Laut Proto­koll darf er das nicht mehr, nachdem er seine militä­ri­schen Titel mit dem Rückzug aus dem Königs­haus ablegen musste.

Ein weite­rer Grund für den Verzicht auf Unifor­men könnte den Berich­ten zufol­ge aber auch der Wunsch von Prinz Andrew (61) gewesen sein, eine Admirals­uni­form zu tragen. Die Beför­de­rung zum Admiral hätte eigent­lich zu seinem 60. Geburts­tag angestan­den — Andrew verzich­te­te aber wegen Vorwür­fen gegen ihn im Epstein-Missbrauchsskandal.

Der zweit­äl­tes­te Sohn der Queen war wegen seiner Freund­schaft mit dem inzwi­schen gestor­be­nen US-Multi­mil­lio­när Jeffrey Epstein in Bedräng­nis geraten. Epstein soll jahre­lang einen Missbrauchs­ring mit minder­jäh­ri­gen Opfern betrie­ben haben. Prinz Andrew hatte sich Ende 2019 von seinen royalen Aufga­ben vorerst zurückgezogen.

Mit Spannung wird erwar­tet, ob das Wieder­se­hen von William und Harry im Rahmen der Trauer­fei­er für Prinz Philip zu einer Annähe­rung der Brüder führen kann. Seit dem Rückzug von Harry und seiner Frau Meghan aus dem Königs­haus haben sich die Gräben vertieft. Am Samstag werden die Prinzen nicht direkt neben­ein­an­der, sondern getrennt durch ihren Cousin Peter Philips hinter dem Sarg ihres Großva­ters laufen.

Unter­des­sen laufen in England Proben und Sicher­heits­ope­ra­tio­nen, um einen reibungs­lo­sen Ablauf der Zeremo­nie am Samstag zu gewähr­leis­ten. Nach Angaben der Polizei war am Diens­tag ein Mann in der Nähe des Bucking­ham-Palas­tes mit einer Axt festge­nom­men worden. Der Hinter­grund blieb zunächst unklar. In Windsor, wo die Beerdi­gung statt­fin­den wird, durch­kämm­ten Spezi­al­ein­hei­ten bereits Müllei­mer, Brief­käs­ten und Telefon­zel­len auf der Suche nach verdäch­ti­gen Gegenständen.

Am Donners­tag besich­tig­ten Charles (72) und seine Frau, Herzo­gin Camil­la (73), am Bucking­ham Palace Blumen und Beileids­kar­ten, die dort — trotz der Bitte, davon abzuse­hen — noch immer von Menschen abgelegt werden. Der Termin fand unter Ausschluss der Öffent­lich­keit statt.